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An den US-Börsen hat es am Dienstag für den Dow Jones Industrial US2605661048 den neunten Schwächetag in Folge gegeben.

17.12.2024 - 22:32:08

New York Schluss: Neunter Dow-Verlusttag - Nasdaq-Rally pausiert

Anders als in den Tagen zuvor wurde der US-Leitindex aber von den anderen Indexkollegen nach unten begleitet, denn die Nasdaq-Börse legte auf ihrer Rekordrally eine Pause ein. Anleger verspürten eine gewisse Anspannung am Tag vor der nächsten Leitzinsentscheidung.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,61 Prozent tiefer bei 43.449,90 Punkten. Sein Minus nach dem Rekordhoch von Anfang Dezember hat er damit auf 3,6 Prozent ausgeweitet. Der S&P 500 US78378X1072 gab am Dienstag um 0,39 Prozent auf 6.050,61 Punkte nach, während der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 0,43 Prozent auf 22.001,08 Punkte verlor. Er behauptete sich knapp über der 22.000-Punkte-Marke, die am Vortag erstmals überschritten wurde.

Im Blickfeld standen am Dienstag Konjunkturdaten, darunter eine überraschend gesunkene US-Industrieproduktion und stärker als erwartet gestiegene Einzelhandelsumsätze. Die Landesbank Helaba sieht in letzterem aber keinen Grund für die US-Notenbank Fed, vom avisierten Zinssenkungskurs abzuweichen. Investoren gehen fest davon aus, dass die Notenbank am Mittwoch ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senkt.

Die NordLB sah im Einzelhandelsumsatz aber auch negative Aspekte, denn offensichtlich habe es zuletzt recht offensive Maßnahmen zur Verkaufsförderung gegeben. Auch die Sorge vor höheren Preisen durch neue Zölle dürften den einen oder anderen Verbraucher zu Kaufentscheidungen animiert haben, schrieb Analyst Tobias Basse. Erfreuliche Zahlen von Autohäusern ausgeklammert, sei ein eher zaghafter Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze fast schon eine negative Überraschung.

Unter den Einzelwerten zollten die Broadcom US11135F1012-Aktien ihrer jüngsten Rekordrally Tribut: Nach einem Kurssprung um fast 40 Prozent binnen zwei Tagen nahmen Anleger Gewinne mit, der Kurs fiel um knapp vier Prozent. Anleger hatten zuletzt mit Broadcom im großen Stil auf eine andere Künstliche-Intelligenz-Aktie gesetzt, während der bisherige Favorit Nvidia US67066G1040 abverkauft wurde. Am Dienstag fiel die Nvidia-Aktie um weitere 1,2 Prozent.

Zum Thema wurde auch wieder die Gewichtung der großen Technologieriesen im Nasdaq-100-Index. Nach einer Kappung im Juli vergangenen Jahres ist wieder eine Debatte darüber entbrannt, ob solch ein Schritt wegen ihrer zu hohen Bedeutung erneut notwendig ist. Manch eine Aktie aus dem Kreis der "Magnificent 7" wurde aber von der Nasdaq-Pause nicht daran gehindert, erneute Rekorde aufzustellen. Dies gelang Tesla US88160R1014, Apple US0378331005 und Alphabet US02079K3059.

Am breiten Aktienmarkt zog Pfizer US7170811035 die Blicke auf sich, indem der Pharmakonzern den Vorwürfen eines aktivistischen Investors über schlechtes Management mit einer ordentlichen Umsatzprognose begegnete. Die Erleichterung darüber war den Anlegern anzumerken, der Kurs zog um 4,7 Prozent an. Die Papiere erholten sich damit weiter vom Tief seit 2013, das im November erreicht worden war.

Aus der Pharmabranche sorgte aber vor allem Teva US8816242098 Pharmaceutical mit einem Kurssprung um gut ein Viertel für Aufsehen. Den Anstoß dazu gaben neue Studiendaten zum Antikörper Duvakitug, der gemeinsam mit dem europäischen Konkurrenten Sanofi FR0000120578 entwickelt wird. Analyst Umer Raffat von Evercore ISI sprach von "exzellenten Daten" aus der zweiten Studienphase. Die Wirksamkeit sei auf dem höchsten je gesehenen Niveau bei Ulcerativer Colitis sowie bei Morbus Crohn.

Unter den Nebenwerten gab es mit einem Kurssprung um 15 Prozent viel Schwung bei Mitek Systems US6067102003. Der auf Identifikationsüberprüfung spezialisierte Softwareanbieter übertraf mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen. Positiv wertete Jefferies-Analyst Surinder Thind auch einen neuen Unternehmensplan zur Beschleunigung des Wachstums.

Der Euro EU0009652759 hat sich am Dienstag eher wenig vom Fleck bewegt. Mit 1,0490 US-Dollar bewegte sich der Kurs weiter nahe der Marke von 1,05 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0497 (Montag: 1,0498) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9526 Euro.

Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere um 0,03 Prozent auf 109,83 Punkte nach. Die Rendite der Papiere mit dieser Laufzeit betrug 4,4 Prozent./tih/men

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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