Amazon, Black-Friday-Werbung

Amazon verschickt Black-Friday-Werbung per WhatsApp

24.11.2025 - 21:10:12

Millionen Europäer starteten an diesem Montag mit einer unerwarteten Nachricht in den Tag: Amazon bewirbt seine Black-Friday-Angebote jetzt direkt über WhatsApp. Die Reaktionen reichen von Verwirrung bis Empörung – viele Nutzer sprechen von Spam. Doch wie stoppt man die Werbeflut?

Seit den frühen Morgenstunden des 24. November 2025 häufen sich Berichte aus Deutschland, Österreich und Frankreich: Nutzer erhalten unaufgefordert Marketing-Nachrichten von Amazon über den Messenger-Dienst. Statt der gewohnten Versandbenachrichtigungen flattern nun Werbebotschaften für Kaffeemaschinen, „Flash Sales” und andere Black-Friday-Schnäppchen ins digitale Postfach.

Das österreichische Tech-Portal Futurezone berichtete bereits am Montagvormittag von der Welle der Beschwerden. Viele Nutzer beteuern, niemals explizit in Werbenachrichten über WhatsApp eingewilligt zu haben. Die französische Publikation Numerama ergänzt: Zahlreiche Empfänger hielten die Nachrichten zunächst für Phishing-Versuche – zu aggressiv klang die Ansprache, zu unvermittelt kam der Kontakt.

Der Konzern schweigt nicht. Gegenüber Futurezone bestätigte ein Amazon-Sprecher am Montagnachmittag offiziell: „Wir haben einen kleinen Test gestartet, um ausgewählten Kunden sowohl Bestellstatus-Updates als auch unsere neuesten Angebote über WhatsApp zu senden.” Man wisse, dass WhatsApp ein beliebter Kommunikationskanal sei und werde weiterhin auf Kundenfeedback hören.

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Trotz der Bezeichnung „kleiner Test” lässt die Menge an Berichten auf eine beträchtliche Reichweite schließen. Das zentrale Problem: Die Einwilligung. Offenbar wurde die Zustimmung zu Marketing-Nachrichten in allgemeinen Benachrichtigungseinstellungen oder aktualisierten Nutzungsbedingungen versteckt – Details, die viele User schlicht überlesen haben.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Der eigentliche Black Friday fällt 2025 auf den 28. November, die „Black Friday Week” läuft gerade auf Hochtouren. Amazon nutzt den Hype – und testet die Toleranzgrenze seiner Kundschaft.

So stoppen Sie die Werbeflut sofort

Wer genervt ist von den Unterbrechungen, hat drei bewährte Auswege. Sie können direkt im Chat, über die Amazon-App oder in den WhatsApp-Einstellungen widersprechen.

Methode 1: Der „STOPP”-Befehl (am schnellsten)

Der direkteste Weg führt über eine simple Antwort:
1. Öffnen Sie den Amazon-Chat in WhatsApp
2. Tippen Sie STOPP (oder STOP) und senden Sie die Nachricht ab
3. Das automatisierte System sollte Ihre Abmeldung von Werbenachrichten bestätigen

Methode 2: Amazon-Kontoeinstellungen (am gründlichsten)

Um weiterhin Lieferupdates zu erhalten (nützlich), aber Werbung zu blockieren (nervig), nutzen Sie die App:
1. Öffnen Sie die Amazon-App und tippen auf Ihr Profil (Personensymbol)
2. Wählen Sie Mein Konto (oder das Zahnrad-Symbol)
3. Scrollen Sie zum Bereich Nachrichtenzentrale oder Kommunikationspräferenzen
4. Wählen Sie WhatsApp-Benachrichtigungen
5. Hier sollte ein Schalter für „Angebote, Empfehlungen und Werbeaktionen” erscheinen – stellen Sie diesen auf AUS
6. Lassen Sie den Schalter für „Bestellstatus” auf EIN, wenn Sie Sendungsverfolgung weiterhin wünschen

Methode 3: WhatsApp-Chat-Kontrollen

Falls die obigen Wege nicht funktionieren, regulieren Sie die Berechtigung direkt in WhatsApp:
1. Öffnen Sie den Amazon-Chat
2. Tippen oben auf den Profilnamen („Amazon”), um die Chat-Info zu öffnen
3. Suchen Sie nach „Nachrichten verwalten” oder „Benachrichtigungen”
4. Deaktivieren Sie „Marketing” oder „Werbung”, falls die Option fein unterscheidbar ist
5. Alternativ können Sie den Kontakt stummschalten oder blockieren – das stoppt allerdings auch Lieferupdates

Sicherheitswarnung: Echte Werbung vs. Betrugsmasche

Die Flut offizieller Marketing-Nachrichten schafft ein gefährliches Umfeld für Cyberkriminelle. Das Sicherheitsunternehmen Bitdefender warnte kurz vor dem Black Friday in einem Bericht: Betrüger nutzen aktiv „Markenimitation”, um Nutzer in die Falle zu locken.

Weil Amazon jetzt tatsächlich echte Links per WhatsApp verschickt, wird es für Verbraucher schwieriger, gefälschte Phishing-Links zu erkennen.

So prüfen Sie die Echtheit:
* Absender verifizieren: Offizielle Amazon-Nachrichten stammen von einem verifizierten Business-Account (grüner Haken)
* Link kontrollieren: Echte Amazon-Links beginnen meist mit amazon.de/ oder amzn.to/. Seien Sie misstrauisch bei verdächtigen Kurzlinks (z.B. amazon-deals-vip.com)
* Niemals Passwörter teilen: Amazon wird nie nach Ihrem Passwort oder einem Einmalcode (OTP) per WhatsApp-Chat fragen

Ausblick: Die neue Normalität?

Amazons Vorstoß markiert einen breiteren Wandel im Mobile-Marketing. Während die Öffnungsraten von E-Mails sinken, setzen große Tech-Konzerne auf „Conversational Commerce” über Plattformen wie WhatsApp – mit Öffnungsraten von über 90 Prozent.

Trotz der aktuellen Empörung gehen Branchenanalysten davon aus: Falls die Conversion-Rate – also die Zahl der Käufer, die tatsächlich die beworbenen Kaffeemaschinen kaufen – hoch genug ausfällt, wird dieser „Test” zur Dauerlösung. Vorerst haben europäische Verbraucher unter der DSGVO das Recht auf Widerspruch. Vorausgesetzt, sie finden die entsprechenden Einstellungen.

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