Alzheimer-Tests: Blutergebnis künftig zu Hause abrufbar
21.11.2025 - 11:50:12Alzheimer per Fingerpiek erkennen – und das bequem vom Sofa aus. Was nach Science-Fiction klingt, nimmt konkrete Formen an. Während auf dem DGN-Kongress in Berlin noch über die klinische Integration diskutiert wurde, preschen US-Unternehmen bereits vor: Sie wollen Bluttests für neurodegenerative Erkrankungen direkt in die Wohnzimmer bringen.
Die Diagnose steht vor einem Wendepunkt. Jahrelang erforderte sie teure Gehirnscans oder schmerzhafte Lumbalpunktionen. Jetzt genügt offenbar ein Tropfen Blut.
Das Diagnostikunternehmen Neurogen Biomarking und der Medizintechnikanbieter Tasso, Inc. verkündeten gestern ihre Partnerschaft. Kern der Kooperation: ein Gerät zur nahezu schmerzfreien Blutentnahme, das Patienten selbst bedienen können. Anstatt für eine venöse Blutabnahme in die Praxis zu fahren, wird das Gerät am Oberarm angebracht und entnimmt per Knopfdruck kapillares Blut.
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“Die Tasso-Technologie schafft eine skalierbare Erfahrung für zu Hause”, erklärt Dr. Rany Aburashed, CEO von Neurogen. Das System misst den Biomarker p-Tau217 – einen der zuverlässigsten Indikatoren für Alzheimer-Pathologie im Blut.
Doch wie präzise sind solche Tests wirklich? Und wer interpretiert die Ergebnisse?
Berlin: Neurologen setzen auf Blut-Vorselektion
Auf dem 98. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin wurde deutlich: Bluttests sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern logistische Notwendigkeit. Angesichts neuer Antikörper-Therapien wie Lecanemab drohen Kliniken Patientenströme, die mit klassischer Diagnostik kaum zu bewältigen sind.
Professor Thomas Duning vom Klinikum Bremen-Ost betonte die pragmatische Rolle der Blutdiagnostik: p-Tau217-Tests erreichen im hausärztlichen Setting rund 90 Prozent Genauigkeit – fast so präzise wie die invasive Liquor-Diagnostik.
Die Experten sehen Bluttests als “Torwächter”: Nur Patienten mit positiven Markern würden für aufwendige PET-Scans oder Liquorpunktionen überwiesen. Das könnte Wartezeiten drastisch verkürzen.
Die neue Diagnosekette:
* Digitaler Kognitionstest (z.B. auf dem Tablet)
* Bluttest auf p-Tau217 bei Auffälligkeiten
* Bestätigungsverfahren nur bei positivem Ergebnis
Digitale Tests steigern Präzision
Eine aktuelle Studie in Nature Medicine zeigt: Die Kombination aus Bluttests und digitalen kognitiven Tests erhöht die Genauigkeit weiter. Forscher der Universität Lund demonstrierten, dass dieses zweistufige Verfahren in der Primärversorgung Alzheimer-Pathologien mit einer Sicherheit vorhersagen kann, die bisher Spezialisten vorbehalten war.
Roche Diagnostics bereitet für heuer die breite Einführung seines “Elecsys pTau 181”-Tests vor. Im Mai hatte die FDA bereits den ersten In-vitro-Diagnostiktest für Alzheimer zugelassen.
Die Kostenfrage bleibt offen
Der Haken: Erstattung durch Krankenkassen fehlt in Europa weitgehend. In Deutschland und Österreich sind solche Tests oft Selbstzahlerleistungen – mehrere hundert Euro pro Untersuchung. Ein PET-Scan kostet allerdings mehrere tausend Euro.
Mit der potenziellen EU-Zulassung neuer Alzheimer-Medikamente dürfte der Druck auf Kostenträger wachsen. Bis dahin bleiben die Tests für viele Betroffene eine finanzielle Hürde.
Was der Test nicht leistet
Entscheidend bleibt: Ein positiver Bluttest bedeutet nicht automatisch “Alzheimer-Demenz”. Er zeigt lediglich das Vorhandensein amyloider Plaques an – die können auch bei kognitiv gesunden Menschen auftreten.
Die DGN mahnt zur Vorsicht bei “Direct-to-Consumer”-Modellen: Tests direkt für Endverbraucher könnten ohne ärztliche Begleitung Ängste schüren oder Fehlinterpretationen auslösen. Die klinische Einordnung durch Neurologen bleibt unverzichtbar.
Die Früherkennung wird schneller, schmerzfreier und präziser. Doch die wichtigste Frage – wer bezahlt? – ist noch ungeklärt.
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