Alzheimer-Bluttests revolutionieren die Früherkennung
18.11.2025 - 15:21:12Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zwei bahnbrechende Bluttests zur Alzheimer-Diagnostik zugelassen. Die Tests machen aufwendige Gehirnscans und Nervenwasser-Entnahmen größtenteils überflüssig – und könnten Millionen Betroffenen weltweit den Zugang zu neuen Therapien erleichtern.
Bisher galt: Wer Gewissheit über eine mögliche Alzheimer-Erkrankung wollte, musste sich einer Lumbalpunktion unterziehen oder einen teuren PET-Scan durchführen lassen. Beides aufwendig, belastend und nur in spezialisierten Zentren verfügbar. Mit den neuen Bluttests ändert sich das fundamental. Eine einfache Blutabnahme beim Arzt reicht künftig aus.
Der im Mai 2025 zugelassene “Lumipulse G pTau217/ß-Amyloid 1-42 Plasma Ratio” von Fujirebio Diagnostics misst das Verhältnis zweier entscheidender Proteine: phosphoryliertes Tau (pTau217) und Beta-Amyloid 1-42. Ein verändertes Verhältnis weist auf die charakteristischen Amyloid-Plaques im Gehirn hin.
Die Zahlen überzeugen: 91,7 % Sensitivität und 97,3 % Spezifität im direkten Vergleich zu etablierten Verfahren. Damit erreicht der Bluttest nahezu die Genauigkeit der bisherigen Goldstandards – bei einem Bruchteil des Aufwands.
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Der zweite Test: Alzheimer sicher ausschließen
Der im Oktober 2025 zugelassene “Elecsys pTau181-Plasmatest” von Roche und Eli Lilly verfolgt einen anderen Ansatz. Seine Stärke liegt im gezielten Ausschluss einer Alzheimer-Pathologie.
Warum das wichtig ist? Bei Patienten mit kognitiven Beschwerden kann der Test mit hoher Sicherheit klären: Liegt tatsächlich Alzheimer vor – oder steckt etwas anderes dahinter? Vaskuläre Demenz, Depressionen oder andere neurologische Störungen verursachen ähnliche Symptome. Der Test spart unnötige Folgeuntersuchungen und führt Patienten schneller zur richtigen Behandlung.
Europa zieht mit
Auch in Europa bereitet Roche die breite Einführung eines pTau181-Tests vor. Die europäische Zulassung liegt bereits vor. Neurologen erwarten, dass die Tests die Diagnostik grundlegend verändern werden – gerade in der hausärztlichen Versorgung.
Klar ist aber auch: Die Tests ersetzen keine umfassende klinische Untersuchung. Sie sind kein allgemeines Screening-Tool für symptomfreie Menschen, sondern richten sich gezielt an Patienten ab 55 Jahren mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Ergebnisse müssen stets zusammen mit Gedächtnistests und neurologischer Untersuchung interpretiert werden.
Warum jetzt? Neue Medikamente schaffen Dringlichkeit
Der Durchbruch bei den Bluttests kommt nicht zufällig. Erstmals stehen mit Lecanemab (Leqembi) und Donanemab Medikamente zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf im Frühstadium verlangsamen können. Diese Antikörpertherapien bauen Amyloid-Plaques ab und greifen direkt in den Krankheitsprozess ein.
Der Haken: Die Therapien wirken nur, wenn sie früh genug eingesetzt werden – bevor irreparable Hirnschäden entstehen. Genau hier schließen die Bluttests die entscheidende Lücke. Sie identifizieren geeignete Kandidaten für die neuen Therapien schnell, präzise und ohne großen Aufwand.
Diese Verbindung aus verbesserter Diagnostik und wirksamer Behandlung markiert den Beginn einer neuen Ära: Alzheimer wird nicht mehr nur symptomatisch gelindert, sondern aktiv gebremst.
Was kommt als Nächstes?
Die Forschung steht nicht still. Wissenschaftler arbeiten bereits an BD-tau, einem hirnspezifischen Biomarker, der Alzheimer noch präziser von anderen Demenzformen abgrenzen soll. Parallel wird die Medikamentengabe vereinfacht: In den USA ist Lecanemab bereits als subkutaner Autoinjektor zugelassen – die aufwendigen Klinik-Infusionen könnten bald der Vergangenheit angehören.
Langfristig könnten Bluttests nicht nur bei symptomatischen Patienten eingesetzt werden. Sie könnten helfen, Risikopersonen Jahre vor den ersten Symptomen zu identifizieren. Eine Heilung bleibt zwar weiterhin außer Reichweite, doch die kombinierten Fortschritte geben Millionen Betroffenen und ihren Angehörigen erstmals echte Hoffnung.
Die neurologische Versorgung steht vor einem Paradigmenwechsel – und eine einfache Blutabnahme könnte künftig über den Zugang zu lebensverändernden Therapien entscheiden.
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