Akupunktur-Tage, Bad

Akupunktur-Tage Bad Kissingen: TCM wird Standard in Kurmedizin

21.11.2025 - 01:39:12

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wird zum festen Bestandteil deutscher Kurmedizin – das unterstreicht die 7. Bad Kissinger Akupunktur-Tage, die heute in der UNESCO-Welterbe-Stadt eröffnet wurde. Zeitgleich zeigen neue klinische Studien und internationale Kooperationen: Akupunktur entwickelt sich von der „Alternative” zur etablierten Therapiesäule in der ganzheitlichen Medizin.

Die dreitägige Fachtagung bis zum 23. November markiert eine Zeitenwende für Kureinrichtungen. Organisiert von der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA), versammelt das Symposium führende Mediziner, um die „integrative Anwendung ostasiatischer Medizin” zu standardisieren. Im Fokus: chronische Beschwerden wie Muskel-Skelett-Erkrankungen und stressbedingte Leiden – typische Kuranliegen.

Anders als in Vorjahren konzentriert sich das Programm 2025 auf die Kombination klassischer Balneologie – therapeutische Bäder und Ruhe – mit gezielten TCM-Protokollen. Die Synergieeffekte sollen Rehabilitationserfolge messbar steigern.

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„Die Verbindung von Kur-Tradition und regulierender Kraft der Akupunktur ist nicht mehr nur Theorie – sie wird klinischer Standard”, heißt es in den Programmunterlagen zur Eröffnung. Bad Kissingen positioniert sich damit bewusst als Innovationszentrum für integrative Medizin, das über traditionelle Mineralquellen hinauswächst.

Deutsch-chinesische Zusammenarbeit vertieft

Den Auftakt für die Bad Kissinger Tage bereitete am gestrigen Donnerstag die 5. Deutsch-Chinesische TCM-Konferenz. Nach Sitzungen in Guangzhou endeten die Folgediskussionen gestern in Düsseldorf – mit konkreten Ergebnissen für die medizinische Zusammenarbeit.

Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), betonte die Notwendigkeit des Dialogs für künftige Versorgungssicherheit. Deutsche Rehabilitationszentren orientieren sich zunehmend am Guangdong Hospital of Chinese Medicine als Blaupause für integrative Versorgung.

Die wichtigsten Erkenntnisse vom 20. November:

  • KI-gestützte Diagnostik: Das Guangdong-Krankenhaus präsentierte 2025 ein neues Zentrum für KI-basierte TCM-Diagnosen. Deutsche Ganzheitsmedizin-Kliniken planen Pilotprojekte für personalisierte Behandlungspläne.

  • Onkologie und Schmerztherapie: TCM soll künftig nicht nur palliativ, sondern aktiv in der Tumor-Rehabilitation eingesetzt werden – ein wachsendes Segment deutscher Ganzheitsmedizin.

  • Prävention vor Behandlung: Prof. Dr. Zhang Zhongde, Präsident des Guangdong-Krankenhauses, hob hervor: Der präventive TCM-Ansatz – Krankheiten behandeln, bevor sie sich manifestieren – passe perfekt zum deutschen Kur-Konzept.

Klinische Beweise für Geriatrie

Neue Studiendaten untermauern die strategische Neuausrichtung. Am Mittwoch veröffentlichte die US-amerikanische National Institutes of Health (NIH) Ergebnisse der „BackInAction”-Studie – ein Meilenstein für Akupunktur in der Geriatrie, einer Kerndisziplin der Kurmedizin.

Die Daten zu Patienten über 65 Jahren mit chronischen Rückenschmerzen zeigen: „Erweiterte” Akupunkturprotokolle reduzierten Behinderungsgrade und Schmerzintensität über zwölf Monate deutlich stärker als Standardbehandlungen. Entscheidend für die Ganzheitsmedizin: Akupunktur senkte auch Angstsymptome – ein Beleg für die in der Ganzheitsmedizin zentrale Körper-Geist-Verbindung.

Parallel untersuchte eine Pilotstudie der UT Health San Antonio vom 19. November Ohr-Akupressur (Auriculotherapie) bei Demenzpatienten. Das Ergebnis: Die nicht-invasive TCM-Technik könnte Opioid-Abhängigkeit in Pflege- und Reha-Einrichtungen verringern – ein skalierbares, kostengünstiges Werkzeug für deutsche Kur-Kliniken mit geriatrischem Schwerpunkt.

Markttrend: Medizinische Qualität gefragt

Die zeitliche Ballung der Ereignisse spiegelt einen grundlegenden Marktwandel wider. Eine am 14. November veröffentlichte Branchenanalyse prognostiziert dem globalen Akupunktur-Markt bis 2034 starkes Wachstum – getrieben von der „Integration in Krankenhäuser und Rehabilitationszentren”.

Die Nachfrage verschiebt sich von sporadischen Wellness-Besuchen zu strukturierten, ärztlich überwachten Programmen. Für die Kurmedizin bedeutet das: Patienten wollen nicht mehr nur Entspannung, sondern evidenzbasierte integrative Therapien, die westliche Diagnostik mit systemischer TCM-Regulation verbinden.

„Wir erleben eine Entwicklung zur ‚Medical Wellness’, bei der TCM die Brücke bildet”, notieren Branchenanalysten. „Das Vertrauen der Verbraucher in natürliche Heilmethoden, kombiniert mit WHO-Anerkennung und validen Studien, zwingt traditionelle Kurorte zur medizinischen Aufwertung ihres Angebots.”

Ausblick: Erstattung 2026?

Die in Bad Kissingen präsentierten Integrationskonzepte dürften die Erstattungsrichtlinien für Vorsorgekuren 2026 beeinflussen. Mit dem gestern in Düsseldorf abgeschlossenen 2. Deutsch-Chinesischen Krankenhaustag steht der Fahrplan für 2026: erweiterte Pilotprojekte, bei denen deutsche Reha-Kliniken TCM-Spezialisten aus chinesischen Partnerkrankenhäusern aufnehmen.

Kurzfristig richten sich alle Augen auf die Ergebnisse der Bad Kissinger Konferenz. Bewähren sich die vorgestellten integrativen Protokolle in Piloteinrichtungen, könnte Akupunktur bald deutschlandweit, in Österreich und der Schweiz zum kassenfinanzierten Standard-Bestandteil von Kur-Rehabilitation werden. Die Verbindung von Jahrtausende alter Weisheit und moderner Kurmedizin nimmt konkrete Formen an.

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