Akupunktur, Schmerztherapie

Akupunktur in der Schmerztherapie: Der Durchbruch rückt näher

25.11.2025 - 12:29:12

Während Millionen Schmerzpatienten auf wirksame Alternativen zu Opioiden warten, bleibt eine bewährte Methode für viele unerreichbar. Obwohl die Wirksamkeit der Akupunktur wissenschaftlich belegt ist, scheitert der Zugang oft an bürokratischen Hürden und veralteten Versicherungsregeln. Doch jetzt formiert sich Widerstand – und Deutschland spielt dabei eine Vorreiterrolle.

Am vergangenen Sonntag veröffentlichten die Gesundheitsökonomin Molly Candon und die Anästhesistin Stephanie Cheng einen vielbeachteten Kommentar in MedPage Today. Ihre Botschaft: Akupunktur wird als “letzte Option” behandelt, obwohl sie als erste Verteidigungslinie gegen Schmerzen wirken könnte.

Das Problem liegt im System selbst. In den USA verlangt beispielsweise die Medicare-Versicherung, dass Patienten mindestens zwölf Wochen unter chronischen Schmerzen leiden müssen, bevor Akupunktur überhaupt erstattet wird. “Wir müssen früher eingreifen, um der größtmöglichen Zahl von Menschen zu helfen”, fordern die Expertinnen.

Ihre Metapher trifft ins Schwarze: Wenn Standardbehandlungen versagen, werden Schmerzpatienten auf eine “Insel der fehlgeleiteten Spielzeuge” abgeschoben – ohne ausreichende nicht-medikamentöse Alternativen.

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BackInAction: Die Studienlage überzeugt

Die aktuelle Debatte stützt sich maßgeblich auf die BackInAction-Studie des US-amerikanischen National Institutes of Health. Die Untersuchung konzentrierte sich auf ältere Erwachsene mit chronischen Rückenschmerzen – eine Gruppe, die in der Akupunkturforschung bislang unterrepräsentiert war.

Die Ergebnisse sprechen für sich:

  • Signifikante Schmerzreduktion im Vergleich zur Standardversorgung
  • Verbesserte Beweglichkeit und körperliche Funktionsfähigkeit
  • Geringerer Medikamentenverbrauch bei den Teilnehmern

Gerade für ältere Patienten mit mehreren Begleiterkrankungen könnte Akupunktur das Sicherheitsprofil bieten, das vielen Pharmakotherapien fehlt. Warum wird sie dann nicht systematisch eingesetzt?

Münster macht es vor

Während in den USA noch über Gesetzesänderungen debattiert wird, schreitet die medizinische Praxis in Deutschland voran. Am kommenden Samstag, den 29. November 2025, findet im Zentrum für Sportmedizin (ZfS) Münster der ausgebuchte “Akupunkturtag Schmerztherapie” statt.

Die Spezialisierung zeigt, wie konkret die Integration bereits ist:

  • Lendenwirbelsäule und Rückenschmerzen: Fortgeschrittene Nadeltechniken für die häufigste Patientenbeschwerde
  • Hüfte und Beckenregion: Integrative Ansätze bei komplexen muskuloskelettalen Schmerzen
  • Halswirbelsäule und Schulter: Behandlung von Spannungskopfschmerzen und Bewegungseinschränkungen

Dieser Fokus auf “multimodale” Schmerztherapie – die Kombination von Akupunktur mit moderner medizinischer Diagnostik – spiegelt einen wachsenden Trend in der europäischen Gesundheitsversorgung wider. Hier gilt Akupunktur zunehmend als ergänzendes medizinisches Modul, nicht als “alternative” Randpraxis.

Die politische Blockade

Trotz der klinischen Erfolge bleiben administrative Hürden das Haupthindernis. In den USA liegt derzeit ein parteiübergreifender Gesetzentwurf der Abgeordneten Judy Chu und Brian Fitzpatrick vor. Ziel: Lizenzierte Akupunkteure sollen direkt mit Medicare abrechnen dürfen.

“Unser System pflegt eine Hassliebe zur Akupunktur”, kritisieren Candon und Cheng. “Wir erkennen ihre Wirksamkeit in medizinischen Leitlinien an, fesseln sie dann aber mit Regeln, die sie für die meisten Patienten unpraktisch machen.”

Das zentrale Problem: Selbst wenn Akupunktur bei chronischen Rückenschmerzen erstattet wird, muss sie oft von einem Arzt durchgeführt oder beaufsichtigt werden – der möglicherweise kein Akupunkturspezialist ist. Das Resultat? Ein Versorgungsengpass auf der Angebotsseite.

Paradigmenwechsel in Sicht?

Die Zusammenführung des Expertenkonsenses vom 23. November mit den europäischen Fachveranstaltungen deutet darauf hin: 2026 könnte ein Wendepunkt für die Akupunkturpolitik werden.

Was sich ändern könnte:

  • Regulatorische Reformen: Bewegung beim Chu/Fitzpatrick-Gesetzentwurf oder ähnliche Erstattungsreformen in der EU
  • Frühinterventionsprotokolle: Pilotprogramme, die Akupunktur bereits bei akuten Schmerzen erstatten – bevor sie chronisch werden
  • Integrative Modelle: Verstärkte Übernahme des “Münster-Modells”, bei dem orthopädische Zentren Akupunktur standardmäßig anbieten

Die medizinische Debatte verschiebt sich von “Wirkt es?” zu “Warum setzen wir es nicht früher ein?” Für Millionen chronischer Schmerzpatienten kann die Antwort auf diese Frage nicht schnell genug kommen.

Das Paradoxe an der Situation: Eine Therapie, die funktioniert, sicher ist und Kosten senken könnte, bleibt vielen verwehrt – nicht wegen fehlender Evidenz, sondern wegen Verwaltungsvorschriften. Könnte gerade die Schmerztherapie zum Katalysator für ein Umdenken in der Gesundheitspolitik werden?

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