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Adobe Acrobat: KI-Assistent wird zum Team-Tool

26.11.2025 - 18:09:12

Schnappschüsse per Klick und direkte Links zum KI-Dialog: Adobe hat seinem Acrobat diese Woche zwei neue Funktionen spendiert, die das tägliche Arbeiten mit PDFs deutlich beschleunigen sollen. Parallel dazu sorgen Google und Microsoft für Bewegung in der Browser-Landschaft – und kleinere Anbieter wie Lumin PDF wagen den Sprung vom PDF-Reader zum KI-Dokumenten-Generator.

Seit Dienstag, dem 25. November, können Nutzer von Adobe Acrobat Screenshots direkt aus der Werkzeugleiste heraus anfertigen, ohne zwischen verschiedenen Modi hin- und herwechseln zu müssen. Der ausgewählte Bereich landet automatisch in der Zwischenablage – eine kleine Änderung mit großer Wirkung für alle, die häufig Ausschnitte per E-Mail oder in Slack teilen.

Noch interessanter für Unternehmen: die neuen Deeplinks zum KI-Assistenten. Was zunächst technisch klingt, könnte die Zusammenarbeit grundlegend verändern. Statt einfach nur ein PDF zu verschicken, können Teams jetzt einen Link teilen, der das Dokument öffnet und sofort eine bestimmte KI-Abfrage startet. Konkret bedeutet das: Wer einen Kollegen auf die Risikoanalyse in einem 80-seitigen Bericht hinweisen will, schickt keinen Verweis auf „Seite 40″, sondern einen Link, der das Dokument aufruft und den KI-Assistenten direkt zur Zusammenfassung des entsprechenden Abschnitts auffordert.

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Während Adobe neue Features ausrollt, kümmern sich die Browser-Hersteller um die Infrastruktur.

Google hat am Dienstag seinen ChromeOS Beta Channel auf Version 16463.28.0 aktualisiert. Die zugehörige Browser-Version 143.0.7499.33 bringt zwar keine spektakulären Neuerungen, sorgt aber für Stabilität bei der nativen PDF-Bearbeitung – wichtig für alle, die DocuSign oder Dropbox direkt im Browser nutzen.

Kritischer sind die Sicherheits-Updates vom 21. November: Google hat zwei schwerwiegende Schwachstellen in der V8-JavaScript-Engine geschlossen (CVE-2025-13224 und CVE-2025-13223). Beide sogenannten “Type Confusion”-Lücken sind besonders brisant für browserbasierte PDF-Reader, die auf JavaScript für interaktive Formulare und Rendering angewiesen sind. Sicherheitsexperten raten dringend zur sofortigen Aktualisierung – manipulierte PDF-Dateien könnten die Lücken sonst für Angriffe nutzen.

Microsoft Edge wird vollständig zu Adobe

Ein weiteres Detail am Rande, das aber Reichweite hat: Microsoft hat am 23. November seine Roadmap für Microsoft 365 aktualisiert und dabei den Zeitplan für den kompletten Umstieg des Edge-PDF-Readers auf die Adobe-Engine konkretisiert.

Was im Consumer-Bereich bereits läuft, wird für Unternehmenskunden zur Pflicht: Bis September 2025 müssen alle auf das “powered by Adobe”-Erlebnis umsteigen, Anfang 2026 verschwindet die alte PDF-Engine komplett. Das bedeutet: Edge wird faktisch zu einem Acrobat-Client im Browser – mit allen Vor- und Nachteilen der Adobe-Plattform.

Kleine Anbieter denken größer

Nicht nur die Großen sind aktiv. Am Montag hat Lumin PDF aus Neuseeland seine strategische Ausrichtung präzisiert und dabei eine Kooperation mit Anthropics Claude angekündigt.

Die Idee dahinter: Statt nur mit einem PDF zu chatten, sollen Nutzer künftig aus einem KI-Dialog heraus direkt ein professionelles Dokument erzeugen können. Ein umgekehrter Workflow also – nicht “Frage das PDF”, sondern “Erstelle ein PDF aus diesem Gespräch”. Lumin bringt außerdem eine Desktop-App auf den Markt, um die Lücke zwischen Browser-Komfort und Offline-Zuverlässigkeit zu schließen.

Smallpdf hat am Sonntag seine Nutzerhilfen aufgefrischt und sieben “versteckte” Produktivitätsfunktionen in den Vordergrund gerückt – darunter die Möglichkeit, mehrere Dateien gleichzeitig zu einem PDF zusammenzuführen und große Dokumente verlustfrei zu komprimieren. Kein neuer Code, aber ein klares Signal: Auch komplexe, mehrstufige Workflows sollen künftig direkt im den Browser abgewickelt werden, ohne dass Desktop-Software nötig wäre.

Vom Betrachten zum Bearbeiten – und bald zum Erstellen?

Was sich in diesen wenigen Tagen zwischen dem 23. und 26. November abzeichnet, ist mehr als nur ein Software-Update: Das PDF wandelt sich vom statischen Dokument zum interaktiven Arbeitsraum.

Adobes Deeplink-Funktion etwa könnte der Anfang einer neuen Kommunikationskultur sein. Nicht mehr “lies das Dokument”, sondern “hier ist der Weg zur relevanten Information” – inklusive der passenden KI-Frage. Das spart Zeit, birgt aber auch Risiken: Wer kontrolliert, welche Fragen gestellt werden? Und welche Antworten sehen Kollegen, die den Link öffnen?

Die Sicherheitslücken in Googles V8-Engine zeigen zudem, dass mit steigender Funktionalität auch die Angriffsfläche wächst. Browserbasierte PDF-Editoren führen mittlerweile komplexe Skripte für Formulare und KI aus – ein gefundenes Fressen für Angreifer, wenn Browser nicht aktuell gehalten werden.

Und schließlich Lumin PDF: Die Ankündigung, aus KI-Dialogen heraus Dokumente zu erzeugen, verschiebt den Wettbewerb. Die Frage ist nicht mehr “Wer hat den besten Editor?”, sondern “Wer hilft mir am besten, dieses Dokument überhaupt zu schreiben?”

Was kommt im Dezember?

Der “Adobe-isierung” von Microsoft Edge dürfte sich im Dezember beschleunigen – vermutlich werden weitere Acrobat-Features wie die neuen KI-Deeplinks direkt in den Windows-Standard-Browser integriert.

Für Adobe selbst deutet die schnelle Entwicklung des KI-Assistenten darauf hin, dass 2026 “agentic capabilities” im Fokus stehen werden – also Funktionen, bei denen das PDF-Tool nicht nur Fragen beantwortet, sondern selbstständig Aufgaben erledigt. Befehle wie “Schwärze alle Sozialversicherungsnummern” oder “Extrahiere diese Tabelle nach Excel” werden bereits in frühen Beta-Umgebungen getestet.

Nutzer browserbasierter PDF-Tools sollten diese Woche ihre Updates im Blick behalten. Die Sicherheitspatches von Google sind essenziell für sicheren Dokumenten-Austausch – und wer jetzt nicht aktualisiert, öffnet Angreifern Tür und Tor.

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