Abnehmspritzen, Herzinfarkt-Risiko

Abnehmspritzen senken Herzinfarkt-Risiko um 18 Prozent

24.11.2025 - 21:09:11

Semaglutid und Tirzepatid schützen das Herz – unabhängig vom Gewichtsverlust. Eine Studie der TU München und Harvard belegt die kardiovaskuläre Wirkung der umstrittenen GLP-1-Medikamente mit Daten aus der klinischen Praxis.

Was als Lifestyle-Medikament begann, entwickelt sich zum Herzschutz-Standard. Die heute in Nature Medicine veröffentlichte Analyse von US-Versichertendaten beendet die Debatte: Wirkstoffe wie Wegovy und Mounjaro senken das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulären Tod signifikant – bereits Wochen nach Therapiebeginn.

Das Forschungsteam um Dr. Nils Krüger wertete echte Patientendaten aus, keine selektierten Studienteilnehmer. Das Ergebnis übertrifft die Erwartungen:

Semaglutid (Wegovy) reduziert das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Ereignisse um 18 Prozent gegenüber herkömmlichen Diabetesmedikamenten wie Sitagliptin. Tirzepatid (Mounjaro/Zepbound) zeigt vergleichbare Effekte zwischen 13 und 18 Prozent.

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Der Clou: Die Schutzwirkung setzt früh ein, lange bevor Patienten nennenswert Gewicht verlieren. “Das deutet auf direkte gefäßschützende Mechanismen hin”, erklären die Studienautoren. Systemische Entzündungen werden reduziert, Gefäße bleiben elastischer.

Durchbruch bei Herzschwäche

Besonders dramatisch sind die Ergebnisse bei Herzinsuffizienz. Die SUMMIT-Studie zu Tirzepatid dokumentierte bei Patienten mit HFpEF – einer Form der Herzschwäche, die eng mit Übergewicht zusammenhängt – eine Risikoreduktion von fast 40 Prozent.

Jahrzehntelang fehlten für diese Patientengruppe wirksame Therapien. Nun kombinieren die Medikamente zwei Effekte:

  • Schutz vor verstopften Gefäßen
  • Stärkung der Herzfunktion

Kardiologen sprechen bereits von einer “neuen Säule” – vergleichbar mit der Revolution durch Statine in den 1990ern.

Tablette statt Spritze

Die Injektionsform schreckt viele Patienten ab. Doch auch hier gibt es Fortschritte: Die SOUL-Studie belegte, dass orales Semaglutid das Herzrisiko um 14 Prozent senkt.

Eine Tablette zum Schlucken könnte die Therapietreue deutlich erhöhen. Forscher testen bereits Kombinationen mit klassischen Herzmedikamenten, um den Schutzeffekt zu maximieren.

Kostenexplosion vorprogrammiert?

Die medizinischen Beweise sind erdrückend. Doch wer zahlt?

Krankenkassen können die Kostenübernahme bei Hochrisikopatienten kaum noch ablehnen – es geht um Herzinfarkt-Prävention, nicht um Lifestyle. Gleichzeitig übersteigt die Nachfrage das Angebot. Novo Nordisk und Eli Lilly investieren Milliarden in neue Produktionsanlagen, Engpässe bleiben dennoch an der Tagesordnung.

Analysten erwarten, dass Krankenkassen die Präparate als Standard in ihre Leistungskataloge aufnehmen müssen. Die Alternative wäre juristisch kaum haltbar.

Was kommt als Nächstes?

Die europäischen und amerikanischen Kardiologie-Gesellschaften werden ihre Leitlinien anpassen. GLP-1-Agonisten dürften Standard für übergewichtige Patienten mit hohem Herzrisiko werden – unabhängig vom Diabetesstatus.

In der Pipeline steht bereits Retatrutid, ein “Triple-Agonist” mit noch stärkeren Effekten auf Gewicht und Stoffwechsel. Daten zur kardiovaskulären Wirkung werden 2026 erwartet.

Die Herausforderung verschiebt sich: Von “Wirkt es?” zu “Wie machen wir es allen Bedürftigen zugänglich?” Die Abnehmspritze hat sich emanzipiert – sie ist ein Lebensretter für Millionen Menschen mit krankem Herzen.

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