Notdienste, Weihnachten

116 117-App soll Notdienste an Weihnachten entlasten

23.12.2025 - 23:21:12

Die Kassenärztliche Vereinigung appelliert an Patienten, digitale Angebote zu nutzen, um die Notfallversorgung in den Feiertagen zu entlasten. Mit dem „Patienten-Navi“ soll die Triage für nicht lebensbedrohliche Beschwerden vereinfacht werden.

Angesichts geschlossener Praxen und überlasteter Notaufnahmen setzen die Gesundheitsbehörden in diesem Jahr voll auf digitale Lösungen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin verwies am Dienstag auf den Online-„Patienten-Navi“ und die 116 117-App als erste Anlaufstelle für medizinische Probleme, die keinen Notfall darstellen. Der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 ist zwar rund um die Uhr erreichbar, doch für die Feiertage werden „längere Wartezeiten“ am Telefon erwartet.

Die digitale Triage funktioniert über die Software SmED (Structured Medical Initial Assessment in Germany). Patienten können ihre Symptome online eingeben. Das System bewertet diese und leitet die Nutzer dann zur passenden Versorgungsstufe weiter – etwa zu einem Termin in einer Bereitschaftspraxis, einer Telefon-Sprechstunde oder im Ernstfall direkt zum Notruf 112. „Die Faustregel lautet: Bei einer Erkrankung, die man normalerweise beim Hausarzt abklären lassen würde, die aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig“, so die KV Berlin. Das Ziel: Die Telefonleitungen für vulnerable Patienten freihalten, die keine digitalen Kanäle nutzen können.

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Notfallpraxen mit angepassten Öffnungszeiten

Hinter dem digitalen Zugang steht eine physische Infrastruktur. In Berlin sind über die Feiertage sechs Notfallpraxen für Erwachsene und fünf für Kinder und Jugendliche geöffnet. An den gesetzlichen Feiertagen, einschließlich des ersten und zweiten Weihnachtstags, haben diese in der Regel von 9 bis 21 Uhr geöffnet.

An den Brückentagen gelten jedoch Sonderregelungen. So bleiben Kinder-Notfallpraxen in einigen Bezirken am 29. und 30. Dezember geschlossen. Die Praxen für Erwachsene öffnen dann nur von 10 bis 18 Uhr. Die 116 117-Plattform zeigt Echtzeit-Informationen zu Standorten und Öffnungszeiten an. Auch Apotheken-Notdienste sind in die App integriert, um die Suche nach geöffneten Apotheken zu erleichtern.

Teil der größeren Notfallreform

Die Digital-Offensive ist Teil der umfassenderen Notfallreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Seit 2025 sind die Nummern 116 117 und 112 enger verzahnt. Die Idee: Anrufer werden von einer zentralen Stelle an die richtige Hilfeinstanz weitergeleitet, um Notaufnahmen vor nicht dringenden Fällen wie Grippe oder Fieber zu schützen.

Der „Patienten-Navi“ ist die digitale Schnittstelle dieses Systems. Stellt die Online-Einschätzung einen dringenden, aber nicht lebensbedrohlichen Fall fest, kann sie einen PIN generieren. Rufen die Patienten später bei der Hotline an, haben die Mitarbeiter sofort Zugriff auf die bereits erfassten Daten. Dieser nahtlose Datentransfer beschleunigt die telefonische Triage erheblich – ein entscheidender Vorteil in personal-knappen Feiertags-Schichten.

Ausblick: Mehr Videosprechstunden ab 2026

Die Erfahrungen der Weihnachtszeit 2025 sollen als Blaupause für künftige Public-Health-Strategien dienen. Gesundheitsbehörden planen für 2026 den weiteren Ausbau von Videosprechstunden, die direkt über die 116 117-Schnittstelle buchbar sein sollen. Das würde physische Besuche in Bereitschaftspraxen zusätzlich reduzieren.

Die Botschaft für die aktuellen Feiertage ist eindeutig: „Digital First“. Patienten sollten zuerst die App oder Website nutzen, bevor sie zum Hörer greifen. Nur so bleibt die medizinische Versorgung für alle in der festlichen Zeit zugänglich und effizient.

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