Immobilienmarkt, Transaktionen

Österreichs Immobilienmarkt: 105.000 Transaktionen markieren die Trendwende

03.12.2025 - 10:59:12

Der österreichische Immobilienmarkt meldet sich eindrucksvoll zurück. Aktuelle Grundbuchdaten zeigen eine deutliche Trendwende: 105.270 Immobilien-Transaktionen wurden mit Stichtag 1. Dezember 2025 registriert – ein Plus von 14,72 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach der Durststrecke der Jahre 2023 und 2024 ist die Kauflust zurück.

Die Starre ist gebrochen. Was Makler seit Wochen berichteten, bestätigen nun die Zahlen des Datenspezialisten IMMOunited schwarz auf weiß: Käufer kehren zurück auf den Markt. Noch beeindruckender als die gestiegene Transaktionszahl fällt der finanzielle Aspekt aus: Der Wert der gehandelten Immobilien legte um 15,37 Prozent zu – ein klares Signal für stabilisierte Preise bei gleichzeitig steigender Marktliquidität.

Der Wohnsektor bildet die Lokomotive der Erholung. Besonders dynamisch entwickelten sich Eigentumswohnungen: Das Transaktionsvolumen wuchs um satte 22,25 Prozent, die Verkaufszahlen stiegen um rund ein Fünftel. Eigennutzer, die lange auf bessere Konditionen warteten, treffen nun wieder Kaufentscheidungen – ebenso wie private Anleger.

„Es gibt allen Grund zur Freude: Die Bewegung am Immobilienmarkt kehrt zurück”, kommentiert Roland Schmid, CEO von IMMOunited. „Jeder Eintrag im Grundbuch erzählt von einem neuen Käufer, einer neuen Investition und einem Markt, der wieder an Schwung gewinnt.”

Noch deutlicher fällt das Plus bei Zinshäusern aus: knapp ein Drittel mehr Transaktionen als im Vorjahr. Nach der Schockstarre durch die Zinswende stufen Großinvestoren das aktuelle Preisniveau wieder als attraktiv ein. Auch Einfamilienhäuser verzeichnen einen Zuwachs von etwa 17 Prozent. Lediglich Grundstückskäufe hinken mit einem moderaten Plus von gut drei Prozent hinterher – die hohen Baukosten und knappes Bauland bremsen hier noch.

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Die EZB als Markt-Katalysator

Der Hauptgrund für das Comeback liegt in Frankfurt. Die Europäische Zentralbank drehte nach der massiven Zinsanhebung zur Inflationsbekämpfung ab Mitte 2024 das Rad zurück. Eine Serie von Zinssenkungen verbilligte die Finanzierungskosten drastisch. Aktuell liegt der Einlagenzinssatz bei 2,00 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15 Prozent. Zum Vergleich: Im Sommer 2024 lag dieser noch über 4 Prozent.

Diese aggressive Lockerung drückte die Kreditzinsen für Endkunden spürbar. Variable Finanzierungen und Fixzinsbindungen erreichten wieder Niveaus, die für Durchschnittsverdiener leistbar sind. Die psychologische Wirkung ist kaum zu unterschätzen: Die Planungssicherheit ist zurück, die Angst vor weiter steigenden Raten gewichen.

Scout24-Übernahme erhöht Markttransparenz

Die aktuelle Analyse stammt von IMMOunited, seit März Teil der Scout24-Gruppe. Die Übernahme durch den Betreiber von ImmoScout24.at trieb die Digitalisierung weiter voran. Makler und Suchende erhalten nun noch schnelleren Zugriff auf realisierte Transaktionspreise.

Dies half, die Kluft zwischen Verkäufervorstellungen und Käuferbereitschaft schneller zu schließen – ein Prozess, der in den Krisenjahren 2023 und 2024 oft monatelang blockiert war.

Die drohende Angebotslücke

Trotz steigender Transaktionszahlen warnen Branchenkenner vor einer Verknappung. Während der Bestandshandel floriert, leidet der Neubau unter Spätfolgen der Krise. Ein aktueller Marktbericht von OTTO Immobilien prognostiziert für Wien 2025 lediglich rund 9.400 Wohnungsfertigstellungen – der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre.

Viele Projekte wurden aufgrund hoher Finanzierungs- und Baukosten verschoben oder storniert. Diese Verknappung könnte bei anziehender Nachfrage zu erneutem Preisdruck führen. „Wir sehen eine klassische Schere: Die Nachfrage springt an, aber der Nachschub stockt”, analysiert ein Wiener Marktbeobachter. Besonders in Ballungsräumen wie Wien, Graz und Innsbruck könnte dies mittelfristig wieder zu steigenden Quadratmeterpreisen führen.

Stabilisierung setzt sich fort

Für das erste Quartal 2026 stehen die Zeichen auf weiteres Wachstum. Die Dynamik zeigt sich laut IMMOunited in allen neun Bundesländern – ein Zeichen breiter Marktstabilisierung.

Der Markt hat sich auf dem neuen Zinsniveau eingependelt. Spekulative Übertreibungen gehören der Vergangenheit an, fundamentale Kaufentscheidungen dominieren. Für Verkäufer bedeutet dies: Immobilien sind wieder liquide – bei marktgerechtem Preis. Für Käufer öffnet sich ein Zeitfenster mit attraktiven Finanzierungskonditionen, bevor die Neubau-Verknappung möglicherweise wieder auf die Preise durchschlägt.

Der österreichische Immobilienmarkt hat die Talsohle nicht nur durchschritten – er hat den Weg aus dem Tal bereits mit kräftigen Schritten hinter sich gelassen.

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