Forex-Report, Euro

Forex-Report: Euro erholt

30.08.2006 - 09:12:12

Forex-Report: Euro erholt. Schwache US-Konjunkturdaten stützen...

Von Folker Hellmeyer Der Euro eröffnete bei 1.2835, nachdem in Folge der Veröffentlichung des Protokolls der letzten US-Notenbanksitzung ausgehend von Tagestiefstkursen bei dem Unterstützungsniveau 1.2750 Höchstkurse bei 1.2851 in Fernost markiert wurden. Der US-Dollar notiert gegenüber dem Yen bei 116.85. Die Einzelhandelsumsätze in Japan sind überraschend per Juli im Jahresvergleich um 0,2% gefallen. Erwartet war ein Anstieg um 0,3%. Die Wirkung schwacher US-Daten und enttäuschender japanischer Daten neutralisieren sich in der Wirkung am Devisenmarkt weitgehend. Die Daten aus den USA konnten am Dienstag nicht überzeugen. Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des „Conference Board“ brach per August von zuvor 107,00 (revidiert von 106,5) auf 99,6 Punkte ein. Marktteilnehmer hatten einen Rückgang auf 103,0 Punkte prognostiziert. Damit ist dieser Index auf das niedrigste Niveau seit November 2005 gefallen. Der „ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index“ ist in der Berichtswoche von -14 auf -19 Punkte gesunken und hat damit den niedrigsten Wert seit Ende Mai markiert. Das aktuelle Niveau korreliert gleichfalls mit den Novemberwerten 2005. Per September- November 2005 war das Verbrauchervertrauen durch die massiven Hurrikanschäden belastet. Mithin handelte es sich um exogene Einflußgrößen. Das ist in der aktuellen Situation nicht der Fall. Mithin ist die qualitative Aussagekraft der Indikatoren, ob vom „Conference Board, der Uni Michigan oder dem „ABC News Money Magazine“ ungleich höher zu bewerten Das Notenbank-Protokoll wurde vom Markt dahingehend interpretiert, daß das Hauptaugenmerk auf die sich abschwächende Konjunktur gelegt wurde. Entsprechend nimmt die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsschritte ab. Der Dollar kam in der Folge unter Druck. Im Hinblick auf die Dynamik der konjunkturellen Abschwächung in den USA ist nicht nur eine Zinspause oder ein Ende des Zinserhöhungszyklus, sondern zunehmend eine Zinswende Richtung Ende des 4. Quartals 2006 absehbar. Heute steht zunächst der „ADP National Employment Index“ per August auf der Agenda. Der Markt hat sich in jüngster Zeit stark auf diesen Index als Frühindikator für den US-Arbeitsmarktbericht fokussiert. Unsere kritische Haltung im Hinblick auf die nominale Trefferquote hatten wir bereits zum Ausdruck gebracht. Analysten erwarten einen Wert von 112.000 nach zuvor 99.000. Anschließend folgt die erste Revision des BIP 2. Quartal 2006. Marktbeobachter zeigen sich optimistisch und unterstellen eine Anhebung des vorläufigen Werts von zuvor 2,5% auf 3,0%. Wir werden uns morgen dezidiert mit dieser Veröffentlichung auseinandersetzen, sofern es erforderlich ist. Wir verweisen an dieser Stelle erneut darauf, daß die statistischen Verfahren, die in den USA zur Anwendung kommen, in wesentlichen Teilen nicht identisch sind mit beispielsweise europäischen Methoden. Entsprechend ist eine Vergleichbarkeit der Wachstumsdaten bestenfalls bedingt zulässig! Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2720-50 neutralisiert den positiven Bias des Euro. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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