Frankfurt-News, Fonds

An der Börse Frankfurt steigt die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Geldmarktfonds.

03.07.2025 - 13:53:43

Börse Frankfurt-News: Fonds: Flucht in Sicherheit

Bei fallenden Kursen hatten sich viele Anlegerinnen und Anleger von ihren Aktienfonds getrennt. Der jüngsten Erholung trauen offenbar nur wenige.

3. Juli 2025 FRANKFURT (Börse Frankfurt). Trotz - oder gerade wegen - neuer Rekorde an vielen Aktienmärkten handeln Anlegerinnen und Anleger zunehmend vorsichtig. Ein erstes Indiz dafür liefern die Orderumsätze im vergangenen Monat. Demnach sind die Aktivitäten in Geldmarkt- bzw. Geldmarkt-nahen Fonds sprunghaft angestiegen. Ihr Anteil an den Gesamtumsätzen aller aktiven Fonds stieg im Juni auf 13,2 Prozent. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres waren es durchschnittlich lediglich 5 Prozent, im Mai sogar nur gut 3 Prozent. Die höchsten Umsätze aller Investmentfonds verzeichnete mit dem CB Geldmarkt Deutschland I A AD (LU0052221412) ebenfalls ein Fonds aus diesem Bereich.

Hohes Interesse an Geldmarktfonds

Geschuldet ist die Entwicklung laut Matthias Präger einer deutlich erhöhten Nachfrage nach Geldmarktfonds. "Wir sehen in diesem Segment sehr hohe Umsätze und diese fast ausnahmslos auf der Käuferseite", erklärt der Fonds-Händler der Baader Bank. Häufig gekauft werden auch der FT AccuGeld AC EUR (DE0009770206) und der Franklin US Dollar Liquid Reserve Fund (LU0052767562). Dabei nehmen die Anlegerinnen und Anleger die Währungsrisiken offenbar bewusst in Kauf. Seit Jahresbeginn sorgte der gegenüber dem Greenback erstarkte Euro bei dem Fonds für einen Kursrückgang von mehr als 11 Prozent. Eine Trendumkehr des Wechselkurs würde umgekehrt die Performance zusätzlich beflügeln.

Viele kleinere Orders für Immobilienfonds

Auffällig ist zudem, dass sich unter den Top-10 des Umsatz-Rankings im Juni gleich fünf Immobilienfonds tummeln. Ganz vorne dabei: Der hausInvest (DE0009807016) und der grundbesitz europa (DE0009807008). In diesem Segment ist das Verhältnis zwischen Käufen und Verkäufen aber weitestgehend ausgeglichen, berichtet Ivo Orlemann von der ICF Bank. Der Händler sieht viele kleinere Orders auf beiden Seiten des Marktes. Im Fokus stehen dabei auch der Deka-ImmobilienEuropa (DE0009809566) und der UniImmo: Europa (DE0009805515).

Aktienfonds von Stopp-Loss-Verkäufen betroffen

Beide Händler sprechen von einem vergleichsweise ruhigen Juni. "Es war außergewöhnlich wenig los", erklärt Orlemann. Die Kundschaft der Baader Bank war zumindest in der jüngsten Korrekturphase an den europäischen Aktienmärkten noch sehr aktiv. "Während der Abwärtsbewegung hatten wir recht hohe Umsätze", sagt Präger. Ausgelöste Stoppkurse führten zu verstärkten Verkäufen. Abgaben meldet er für den DWS Deutschland (DE0008490962), den DWS Top Dividende (DE0009848119), den Dirk Müller Premium Aktien (DE000A111ZF1) und den CT (Lux) European Smaller Companies 1E (LU1864952335). Als die Aktienmärkte auch bei uns dann wieder nach oben drehten, wurde es im Fondshandel deutlich ruhiger.

Rentenfonds sind wieder gefragt

Der Umsatzanteil der Aktienfonds ist im Juni deutlich gefallen. Mit 38,4 Prozent wurde der mit Abstand niedrigste Wert im laufenden Jahr markiert. Im Durchschnitt waren es zuvor über 45 Prozent. Neben den Geldmarktfonds legten Rentenfonds zu - wenn auch von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau. Der Anteil stieg von 3,6 Prozent in den ersten fünf Monaten auf 7,8 Prozent im Juni. Besonders gefragt war der Deutsche Floating Rate Notes (LU0034353002), der in Staats- und Unternehmensanleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von maximal zwölf Monaten investiert und auf Jahressicht ein Plus von 3,4 Prozent erzielt hat.

Von Thomas Koch, 3. Juli 2025, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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