Winkt hier eine saftige Dividende?
Drillisch: Kaufen?
Kurz vor dem Fest erhält das Mobilfunkunternehmen aus Hessen ein nettes Geschenk in Form von Bargeld. Die in Hanau ansässige VS GmbH hat ihren Anteil an Drillisch (DE0005545503) von mehr als acht Prozent oder 4,75 Millionen Aktien verkauft. Laut Vertrag aus April 2004 sollten 76 Prozent des Mehrerlöses über einem Kurs von 1,45 Euro in die Kasse von Drillisch fließen. Über einen Vergleich sprudeln nunmehr in Raten insgesamt 7,4 Millionen Euro in die Firmenkasse. Das ist etwas weniger als dem Unternehmen zusteht. Da es sich jedoch um eine ältere Geschichte handelt, dürfte es positiv sein, dass die Sache nunmehr erledigt ist. Bevor es zu einem jahrelangen Rechtsstreit kommt, hat sich der Vorstand vermutlich dafür entschieden, lieber den Fall umgehend aufzulösen. Wie aus Marktkreisen zu hören ist, wurden die Stücke von der Berenberg Bank zu marktnahen Kursen breit unter Investoren platziert. Firmenchef Paschalis Choulidis kann sich über die Hebung einer stillen Reserve und über den entsprechenden Sondererlös freuen. Netter Nebeneffekt: Durch den Verkauf dieser Aktien erhöht sich der Freefloat des Unternehmens auf über 90 Prozent. Die Notiz im TecDAX ist somit bombenfest!
Choulidis kann sich übrigens zum zweiten Mal in diesem Jahr über einen Sondererlös freuen. Ende September wurde die Aktien aus dem Eigenbestand zu vier Euro je Aktie verkauft. Gekauft wurden die Anteile bei Kursen um 3,50 Euro. Aus der Transaktion resultiert ein außerordentlicher Ertrag von mehr als einer Million Euro. Das sagt uns der CEO im Hintergrundgespräch. Den Erlös von insgesamt zehn Millionen Euro aus dem Verkauf wurde unseres Erachtens dazu verwendet, die Schulden in der MSP Holding vollständig zurückzuführen. MSP ist jüngst vollständig im Besitz von Drillisch und hält einen Teil der insgesamt knapp 16 Millionen Freenet-Aktien. Laut Choulidis ist das Unternehmen kurz- und langfristig mit rund 90 Millionen Euro verschuldet. Die Nettoverschuldung liegt bei 74 Millionen Euro und wird sich zum Jahresende auf unter 65 Millionen Euro reduzieren. Dazu beitragen wird der Teilerlös aus der VS GmbH als auch der stramme Cashflow. Choulidis erwartet in 2009 einen strammen Free Cashflow. „Wir haben bisher einen Free Cashflow von bis zu 28 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ich bin optimistisch, dass es mehr als 30 Millionen Euro werden“, sagt Chouidis.
Die Sondererlöse in diesem Jahr sowie der gute Free Cashflow rufen nach einer Dividende für das Jahr 2009. Wir gehen davon aus, dass Drillisch eine Dividende ausschütten wird. Die Höhe schätzen wir auf mindestens zehn, wenn nicht gar 20 Cent je Aktie. Die exakte Höhe wird auch davon abhängen, ob Freenet für 2009 bereits wieder Dividenden zahlt. Dann klingelts bei Drillisch. Choulidis wollte eine Dividendenzahlung nicht bestätigen. Jedoch: „Jeder Aktionär freut sich über Dividenden. Drillisch ist Freenet-Aktionär und ich persönlich Aktionär von Drillisch. Ich freue mich ebenfalls über Dividenden“, sagt Choulidis. Schüttet Drillisch 20 Cent je Aktie aus, würde dies den Konzern knapp elf Millionen Euro kosten. Das ist zum großen Teil der Betrag, der aus der Transaktion mit der VS GmbH eingefahren wird.
Neben der Beteiligung an Freenet hat Drillisch zusätzlich ein gut laufendes operatives Geschäft. Die Gewinnerwartung des EBITDA wurde für 2009 von 41 bis 42 auf nunmehr 43 Millionen Euro erhöht. „Wir sind auf gutem Weg unser Ziel zu erreichen“. Netto werden aus dem operativen Geschäft über 22 Millionen Euro in der Kasse klingeln oder mindestens 41 Cent je Aktie. Von der Rezession zeigt sich das Geschäft weitgehend verschont. Telekommunikation ist eine Basisversorgungsverdient, der relativ resistent in Krisenzeiten verläuft. Für das Jahr 2010 zeigt sich Choulidis zuversichtlich den Gewinn zu steigern. Ein EBITDA von circa 45 Millionen Euro oder ein Gewinn je Aktie von 45 Cent erscheint nach unserer Meinung nach realistisch.
Das Grundkapital von 53,2 Millionen Aktien repräsentiert einen Börsenwert von 270 Millionen Euro. Die rund 16 Millionen Freenet-Aktien sind aktuell 150 Millionen Euro wert. Wer unserer Kaufempfehlung im Sommer zu Kursen bei zwei Euro gefolgt ist, verbucht einen Kursgewinn von über 150 Prozent! Wir raten die Gewinne weiter laufen zu lassen. Nicht investierte Anleger können Kauflimite um fünf Euro platzieren.
Viele Grüße
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| 18.01.10 23:11 Uhr