SMA: Was tun?
SMA: Was tun?. SMA Solar: Was hoch steigt...
Kann tief fallen! Sicher. Die Kursentwicklung des Solarunternehmens ist glänzend. Im letzten Jahr war die Aktie bei unter 30 Euro zu haben. In der vergangenen Woche knackte das Papier mit einem Kurs von über 105 Euro ein neues Rekordhoch. In der Spitze konnten Anleger mit der Aktie mehr als 250 Prozent verdienen. Beeindruckend! Alles andere als glänzend war hingegen unsere Verkaufsempfehlung im März 2009. Damals notierten Anteilsscheine bei 30 Euro. Kurzum: Die Verkaufsempfehlung war Mist!
Das Unternehmen glänzte indes mit einer starken operativen Entwicklung, die sich ab dem zweiten Halbjahr abzeichnete. Die Umsatz- und Ergebnisprognose musste Vorstandschef Günther Cramer im Oktober erhöhen. So kräftig brummt es, dass diese Prognose im November erneut nach oben gesetzt wurde. Die Nachfrage nach Photovoltaik-Wechselrichtern im In- und Ausland ist groß. Der begeisterte Segler erwartet nunmehr für 2009 einen Umsatz zwischen 850 und 900 Millionen Euro anstatt Einnahmen von zunächst zwischen 680 und 730 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr beträgt somit über 30 Prozent. Die EBIT-Marge erwartet der CEO zwischen 23 und 25 Prozent. Einst lag die Margenvorgabe bei 18 bis 20 Prozent. Im dritten Quartal lag die EBIT-Marge sogar bei 27,5 Prozent und nach neun Monaten bei 21,5 Prozent. SMA Solar Technology AG (DE000A0DJ6J9) wird sodann für 2009 einen Rekordumsatz einfahren. Absolut wird sich das EBIT auf mindestens auf 195,5 Millionen Euro belaufen nach 167 Millionen Euro im Jahr 2008. Im besten Fall steigt das EBIT auf 225 Millionen Euro. Auch beim EBIT wird Cramer sodann neue Bestmarken einfahren. Gute Kenner des Unternehmens rechnen damit, dass die Firma die Erwartungen wohl eher am oberen als am unteren Ende treffen wird. Da SMA überraschenderweise in 2009 glänzend verdient, sollte analog zu 2008 erneut eine Dividende bezahlt werden. Für 2008 wurde eine Ausschüttung von einem Euro vorgenommen. Die Gründe sind logisch. Von der Ausschüttung profitieren am meisten die vier Gründer der Gesellschaft. Ihnen gehören rund Dreiviertel am Grundkapital. Leisten kann sich der Betrieb die Ausschüttung locker. Die Kriegskasse ist gut gefüllt und die Cashflows sprudeln.
Wie im März letztes Jahr berichtet, ist SMA kein schlechtes Unternehmen. Anhand des Erfolges in 2009 sogar eher ein guter Betrieb. Positiv: Im Gegensatz zu manch anderen Vorständen von Erfolgsgeschichten an der Börse, auch in der Solarindustrie, ist das Management um SMA noch am Boden geblieben und nicht abgehoben. Dennoch: Jetzt die Erfolge für die Zukunft fortzuschreiben, halten wir für verfehlt. Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern mit einem Marktanteil von über 40 Prozent. Bisher sind die Preise in dem Sektor stabil. Das könnte sich jedoch ändern. Das Margenniveau wird unseres Erachtens nicht haltbar sein. Es wird wohl möglich sein, dass früher oder später Chinesen gute Wechselrichter bauen können und damit auch in diesem Markt Erfolge feiern. Übrigens bietet auch die kleine Sunways Wechselrichter an. Beackern Chinesen das Feld, was bei diesen Margen logisch ist, dürfte SMA Marktanteile verlieren und bei den Margen schrumpfen.
An der Börse wird das Unternehmen mit 3,2 Milliarden Euro kapitalisiert. Damit ist SMA Solar das teuerste Solarunternehmen in Deutschland. Zudem verdient die Firma das meiste Geld unter dieser Gruppe und hat außerdem die beste Marge. Selbst SolarWorld, die sich gerne für das größte und teuerste Solarunternehmen gefeiert hat, wurde inzwischen beim Börsewert deutlichst überholt. Mit diesem sagenhaften Börsenwert muss die Story auch in der Zukunft weiter glänzen. Fehler dürfen nicht passieren. Sonst geht es abwärts. Schon die kleinste Enttäuschung könnte die Aktie zu Fall bringen. Uns wären die Risiken bezüglich Marktanteile und Margen zu groß. Weshalb Anleger dafür den rund zehnfachen Buchwert auf den Tisch blättern sollen, konnte uns bisher niemand erklären. Für Trader ist das Papier spannend: Die Aktie hat Momentum, eine gute Liquidität und ist sehr volatil. Aber auch Shortseller haben ihren Spaß an den Anteilen. Die Firma ist hoch bewertet und anfällig für Korrekturen. Zudem will die Politik der Branche etwas Luft nehmen. Wie zu hören ist, steht SMA ganz oben neben Dialog Semiconductor auf der Shortliste von Hedgefonds und Einzelkämpfern.
Viele Grüße
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| 27.01.10 15:53 Uhr