OHB: Kaufenswert?
OHB: Kaufenswert?. OHB hortet Auftragsbestand von 1 Milliarde Euro
Durch die Übernahme der italienischen Carlo Gavazzi Space katapultiert das Bremer Raumfahrtunternehmen seinen Auftragsbestand auf nahezu eine Milliarde Euro. Wie uns Vorstandschef Marco Fuchs im Hintergrundgespräch mitteilt, bietet der hohe Orderbestand eine gute Visibilität und wird in den nächsten drei bis vier Jahren abgearbeitet. Rezession sieht anders aus und ist bei OHB Technology (DE0005936124) nicht angesagt. „Wir befinden uns weder in einer Krise noch spüren wir die Rezession. Aber auch wir haben Zyklen, die wir derzeit nicht erkennen“, ergänzt der CEO. Das gut gefüllte Orderbuch könnte sogar bald die Milliardenschwelle knacken. Die Norddeutschen bewerben sich um einen milliardenschweren EU-Auftrag, für das europäische Ortungssystem Galileo 28 Satelliten zu bauen. Neben OHB bewirbt sich zudem der größte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS-Astrium. Das Gemeinschaftsprojekt der europäischen Raumfahrtorganisation ESA und der EU-Kommission dürfte laut Fuchs spätestens im November vom Auftraggeber verteilt werden. Fuchs ist zuversichtlich zumindest einen „ordentlichen“ Teil des Kuchens abzubekommen. „Wir gehen davon aus, dass wir mit etlichen 100 Millionen an Aufträgen bei diesem Projekt mit dabei sind“, so Fuchs.
Dank der gut gefüllten Bücher und Visibilität bekräftigt der Vorstandschef die Ziele für das Jahr 2009. Die Gesamtleistung soll sich auf über 300 Millionen Euro belaufen. Das EBITDA wird bei 31 und das EBIT bei 21 Millionen Euro erwartet. Netto dürften circa 13 Millionen Euro in der Kasse klingeln. Pro Aktie entspricht dies einem Gewinn von 74 Cent. Laut Fuchs setzt das Unternehmen auf Dividendenkontinuität. Für 2008 würde eine Dividende von 25 Cent je Aktie ausgeschüttet.
Für das Jahr 2010 zeigt sich der Firmenchef optimistisch organisch „dynamisch“ zu wachsen. Inklusive der Übernahme in Italien hält Fuchs eine Leistung von etwa 400 Millionen Euro für darstellbar. Die EBIT-Marge soll sich gegenüber dem Jahr 2009 verbessern. Eine Niveau zwischen sieben und acht Prozent sollte machbar sein. Somit dürfte OHB in 2010 ein EBIT von knapp 30 Millionen Euro einfahren. Unterm Strich sollten circa 17 Millionen Euro Profit in der Kasse klingeln oder über 95 Cent je Aktie. Dem Vernehmen nach soll die Übernahme der Carlo Gavazzi Space bereits im kommenden Jahr zum EPS einen positiven Beitrag leisten. Das Unternehmen wurde aus dem Portfolio der Familie Fuchs gekauft. Die Familie ist zudem Großaktionär von OHB. Bezahlt wurde in 2,54 Millionen Aktien und knapp sechs Millionen Euro in Cash. Der Zukauf dürfte in 2010 eine Leistung von knapp 60 Millionen Euro beisteuern und ein EBIT von mehr als vier Millionen Euro. Die Konditionen sind akzeptabel. Der Anteil der Fuchs Familie an OHB steigt durch den Deal von 64,6 auf fast 70 Prozent. Fuchs betont keinerlei Verkaufsabsichten von eigenen Aktien auf absehbare Zeit zu haben. „Durch die Übernahme bauen wir einen europäisch ausgerichteten Raumfahrtkonzern auf. An dieser Entwicklung wollen wir als Aktionäre profitieren“. Mittelfristig soll OHB in neue Umsatzdimensionen wachsen. Die Marke einer Leistung von mehr als einer halben Milliarde Euro will der Vorstandsvorsitzende in der nahen Zukunft erreichen. Bei der EBIT-Marge ist die Marke von acht Prozent die Vorgabe.
Die rund 17,5 Millionen Aktien repräsentieren einen Börsenwert von 140 Millionen Euro. Das KGV für 2010 beträgt preiswerte acht. Wir empfehlen die Aktie auf aktuellem Kursniveau zu kaufen. Größter Treiber in Kürze ist die Vergabe des lukrativen Galileo-Projektes.
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| 20.08.09 01:36 Uhr