MorphoSys: Immun gegen Finanzkrise?
MorphoSys: Kaufen?
MorphoSys: Immun gegen Finanzkrise
Das Münchener Biotechnologieunternehmen strebt in 2009 ein zweistelliges Umsatzwachstum an. Das sagt uns Firmenchef Simon Moroney im Hintergrundgespräch. „Wir blicken zuversichtlich auf das Jahr 2009 und spüren nur sehr geringe Auswirkungen der Finanzkrise auf unser Geschäft“. Wegen der zahlreichen Partnerprogramme im Bereich therapeutischer Antikörper und einer umfassenden Partnerschaft mit Novartis hat MorphoSys (DE0006632003) eine sehr hohe Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Zur Gewinnentwicklung äußerte sich Moroney nicht. „Wir sind nicht EPS getrieben, sondern wollen verstärkt unsere eigene Produktpipeline ausweiten“, sagt der CEO. „Dadurch schaffen wir mehr Wert für unsere Aktionäre, als kurzfristig den Profit zu maximieren“. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in 2009 deutlich erhöht. „Wir wollen allerdings weiter profitabel bleiben und sind in der schönen Situation parallel unsere Pipeline ausbauen zu können“, sagt Moroney.
Mit MOR103, ein Antikörper gegen Rheumatoride Arthritis, streben die Bayern in 2009 den Start der klinischen Phase II an. Nach Abschluss der Phase IIa, klinische Wirksamkeit beim Patienten, könnte die Substanz auslizenziert oder mit einem Partner weiterentwickelt werden. „Wir haben noch nicht entschieden, wie weit wir MOR103 selbst entwickeln“. Nach eigenen Angaben hat die Substanz Blockbuster-Potenzial. Im Plan befindet sich auch MOR202. Für die Behandlung des multiplen Myeloms und bestimmter Leukämien könnte Anfang 2010 die klinische Phase I beginnen. Mindestens zwei weitere Mittel werden mit Partnern entwickelt. „Unser Ziel ist, dass wir unsere eigene Pipeline deutlich ausbauen“, sagt der Firmenchef. Moroney schloss Einlizenzierungen von existierenden Projekten als auch Übernahmen kompletter Unternehmen mit einer guten Pipeline nicht aus. Im Interesse sind Unternehmen im Bereich Antikörper mit dem Fokus Entzündung und Onkologie. Für Zukäufe hat das Unternehmen eine solide gefüllte Kriegskasse von gut 130 Millionen Euro. „Dank der Finanzkrise sehen wir gute Chancen für Akquisitionen zu attraktiven Preisen. Diese Chance wollen wir nutzen“. Dass MorphoSys die eigene Produktpipeline erheblich verstärken will, spiegelt sich auch in der Verpflichtung eines Entwicklungsvorstandes wieder. Mit Arndt Schottelius wurde ein ehemaliger Manager von Genentech, dem vielleicht erfolgreichsten Biotech-Unternehmen auf der Welt, verpflichtet.
Für das Jahr 2008 verwies der promovierte Chemiker auf die aktuelle Prognose. Bei einem Umsatz zwischen 73 und 76 Millionen Euro, soll ein operativer Gewinn von bis zu 16 Millionen Euro erzielt werden. Netto könnten gut zwölf Millionen Euro übrig bleiben. Bereits nach neun Monaten betrug der operative Gewinn 15,1 Millionen Euro. Nicht auszuschließen ist unseres Erachtens also, dass die erhöhte Gewinnprognose nochmals übertroffen wird. Grund für die Anhebung der Prognose im Oktober war in erster Linie, dass die Forschung- und Entwicklungskosten in 2008 lediglich bei neun anstatt bei 13 Millionen Euro liegen.
Die Aktie von MorphoSys hat sich im Crash an den Börsen sehr gut gehalten. Mit einem Börsenwert von über 400 Millionen Euro ist das Unternehmen aufgrund der zahlreichen Partnerprogramme und hohen Planungssicherheit sehr günstig bewertet. Wir halten MorphoSys sogar für das beste Biotech-Unternehmen in Deutschland. Wir raten Rücksetzer in der Aktie zum weiteren Kauf der Anteilsscheine zu nutzen.
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| 19.01.09 09:00 Uhr