Solarzulieferer, Buy

MANZ spürt Belebung

Solarzulieferer: Buy?

Der Reutlinger Technologieanbieter für die Photovoltaik und LCD-Industrie gewinnt Aufwind. „Der Markt für die Solarindustrie belebt sich und wir erkennen eine sehr hohe Aktivität der Anfragen seitens der Kunden. Eine Schwalbe macht aber noch keinen Sommer. Wir hoffen, dass es nicht bei der einen Schwalbe bleibt“. Das sagt uns Finanzvorstand Martin Hipp im Hintergrundgespräch. Insbesondere das Interesse aus asiatischen Gefilden ist hoch. Nachdem Branchenkollegen wie Roth & Rau und PVA Tepla jüngst Aufträge aus Fernost gewinnen konnten, dürfte auch bei Manz Automation (DE000A0JQ5U3) demnächst die ein oder andere Order von einem chinesischen Solaranbieter im Schwabenland eintreffen. „Wir sind in intensiven Gesprächen und erwarten in den nächsten Wochen Abschlüsse“, so der CFO. Vom Boom in China dürfte der Solar-Zulieferer somit profitieren. Nach einem Ordereingang von lediglich neun Millionen Euro im dritten Quartal, strebt Hipp für das Schlussquartal einen deutlich höheren Eingang der Aufträge an. Die eingeläutete Wende sollte sich in 2010 fortsetzen. „Wir erwarten im kommenden Jahr wieder zweistelliges Wachstum und schwarze Zahlen“. Die größten Impulse resultieren laut dem studierten Betriebswirt aus China. „Das ist der Treiber für unser Solargeschäft“. Verstärkt hat sich inzwischen auch die Marktbelebung in der LCD-Industrie aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach TV-Endgeräten. „Auch hier wird das Geschäft aus China angetrieben. Wir sind auf einem geringeren Niveau als in 2008 gut ausgelastet“. Große Erwartungen hat der Finanzchef im Bezug auf die industrielle Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien. „Das Potenzial ist für uns sehr groß und der Bereich könnte eine signifikante Größe in unserer Gruppe einnehmen“, sagt Hipp. Haupteinsatzgebiet für diese Batterien sind vor allem Elektro- und Hybridfahrzeuge. Partner der Schwaben ist die Li-Tec Battery GmbH, an der die Daimler AG und Evonik AG beteiligt sind. Manz Automation erwartet für das Jahr 2009 einen Umsatz zwischen 80 und 85 Millionen Euro. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei knapp 47 Millionen Euro und das EBIT bei minus 16,1 Millionen Euro. Für das Schlussquartal verspricht Hipp ein positives EBIT. Der Verlust nach neun Monaten kann jedoch nicht kompensiert werden. Vermutlich wird aber der operative Cashflow in etwa ausgeglichen ausfallen. Per Ende September war das Orderbuch mit 78 Millionen Euro gefüllt. Von diesem Bestand sind gut 30 Millionen Euro auf den US-Konzern Applied Materials zurückzuführen. Da die Amerikaner selbst mit einer Tochter als Systemlieferant im Markt auftreten, war zu befürchten, dass Applied Materials in Zukunft keine Orders mehr an Manz platziert. Die Chancen diesen Kunden in der Zukunft zu behalten, stehen zwischenzeitlich jedoch wieder positiver. „Wir sind guter Dinge und haben eine gute Beziehung zu Applied Materials“. Ein Restrisiko besteht indes mit der Abwicklung des besagten Orderbestandes. „Wir sind in Verhandlung und wollen die Gespräche bald finalisieren“. Vermutlich wird die Order noch vollständig abgewickelt. Wird sie nur teilweise ausgeliefert, könnte der Rest kompensiert werden. Manz wird von einer Trendwende für Solar-Equipment in 2010, jedoch spätestens in 2011 massiv profitieren. „Mittelfristig ist es unser Ziel zu unserem Rekordumsatz von gut einer Viertelmilliarde Euro zurückzukehren und mit einer EBIT-Marge im zweistelligen Prozentbereich zu wirtschaften“, kündigt Hipp an. Obendrauf hat die Kooperation mit Li-Tec viel Charme und könnte sich prächtig entfalten. Alles in allem gute Gründe bei der Aktie zu investieren. Selbst Goldman Sachs steht auf die Schwaben und empfiehlt das Papier mit einem Kursziel von 78 Euro zum Kauf. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 11.12.09 10:53 Uhr