GoYellow: Kaufen?
GoYellow: Kaufen?. GoYellow Media startet Web 2.0 Telefonbuch
Klaus Harisch, Vorstandschef der GoYellow Media AG (DE0006911902), hat eine neue Plattform gestartet. Mit der 118000 Plattform und entsprechenden Servicenummer will der CEO ein Telefonbuch 2.0 aufbauen. Es geht ganz einfach. Auf der Seite 118000.de kann sich jeder mit seiner Telefon- und vor allem Mobilfunknummer kostenlos registrieren. Für Mobilfunknummern gibt es bisher keinen entsprechenden Service. Von über 100 Millionen Mobilfunknummern sind bisher lediglich drei Millionen in öffentlichen Verzeichnissen hinterlegt. Will zum Beispiel ein Aktionär nunmehr mit Harisch sprechen, kann er diesen über diesen Dienst finden. Ein Vermittlungsservice stellt die Verbindung her. Das Gespräch kann dann vom Teilnehmer angenommen werden oder auch nicht. Unerwünschte Anrufe sind somit nicht möglich. Die Privatsphäre wird absolut geschützt. Details über die Mobilfunknummer gibt die Vermittlung nicht preis. Ende Februar startet die Werbetrommel für den neuen Dienst. „Der Spot ist fast abgedreht. Wir sind startklar“, so Harisch. Dann kann die neue Plattform ins Rollen kommen. Geld verdienen will das Unternehmen rein über das Telefonat. Nettes Nebenbei. Selbst das KFZ-Kennzeichen können Mitglieder hinterlegen. „Wir sind zudem auch ein Abschleppverhinderungsdienst. Sollten Sie falsch parken und abgeschleppt werden, sind Sie über das Kennzeichen durch 118000 erreichbar und können somit noch rechtzeitig reagieren“, freut sich Harisch. Am Rande gesponnen: Über diesen Weg könnte die Plattform sogar zu einem Verkupplungsdienst oder zur Partnerbörse mutieren. Wer eine heiße Maus am Steuer sieht, hat zugleich ihr Kennzeichen und kann dadurch den Kontakt über den Service finden. Vorausgesetzt die hübsche Frau am Steuer nimmt dann das Gespräch an.
Aber zurück zum eigentlichen Thema des Services. Nach dem Telekommunikationsgesetz müssen die Mobilfunk-Netzbetreiber die Mobilfunknummer ihrer Teilnehmer den Vermittlungsdiensten zur Verfügung stellen, wenn die Dienste eine Lizenz für den Betrieb eines Vermittlungsdienstes von der Bundesnetzagentur haben. Die Lizenz hat die Firma. Gelingt es nun, die Nummern der Provider zu erhalten, ist die Plattform 118000 der erste Anbieter in Deutschland, der Gespräche zu allen Mobilfunknummern in heimischen Gefilden vermitteln kann. „Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen mit den Providern und rechnen mit der Einspeisung der Nummern in den nächsten drei bis sechs Monaten von allen Mobilfunknummern in Deutschland“, sagt Harisch. Je schneller diese Nummern zur Verfügung stehen, desto rascher fliegt die Plattform und desto zügiger fließt Geld in die Tasche. Im schlimmsten Fall bekommt GoYellow die Mobilfunknummern nicht. Dann würde die Plattform nur langsam in Schwung kommen, da sich jeder Anwender selbst eintragen müsste. Es ist aber äußerst unwahrscheinlich, dass die Einspeisung nicht funktioniert.
Das Budget für das Marketing beziffert Harisch zunächst auf fünf Millionen Euro in diesem Jahr. „Wir wollen flexibel bleiben. Läuft die Kampagne erfolgreich, könnte das Etat auch erhöht werden“. Läuft es gar nicht rund, sogar weniger. Aus diesem Grund wollte der Firmenlenker auch noch keine konkrete Ergebnisprognose für das Jahr 2010 preisgeben. „Mein persönliches Umsatzziel sind 25 Millionen Euro in diesem Jahr“, so der CEO. Das Ergebnis wird allerdings einen Tick unter dem Vorjahresniveau liegen. Das liegt an den Aufbauarbeiten der neuen Plattform. Für das Auskunftportal GoYellow erwartet Harisch in 2010 ein Wachstum von mindestens zehn Prozent. „Das Geschäft entwickelt sich weiterhin erfreulich“. Den Telefondienst Peterzahlt will Harisch aufmischen und zu einem Skype ähnlichen Modell aufrüsten. „Bis Ende des ersten Halbjahres wollen wir den Telefondienst umbauen“. Nähere Details lies sich der Firmenlenker nicht entlocken.
Für das Jahr 2009 hat das Unternehmen die eigenen Erwartungen erfüllt. Rund 17 Millionen Euro Umsatz, ein EBIT von fünf Millionen Euro und einen Überschuss von mehr als 3,5 Millionen Euro oder ein Ergebnis von über 50 Cent werden erwartet. „Wir sind guter Dinge, dass wir unsere Ziele erreicht haben“. Harisch war konservativ und hat in 2009 die Erwartungen angehoben. Gut möglich, dass der CEO auch für 2010 etwas tiefstapelt und die Erwartungen dann nach oben schraubt. Wir schließen somit nicht völlig aus, dass in 2010 sogar mehr verdient wird als in 2009. Dreh- und Angelpunkt ist an dieser Stelle der Erfolg von 118000.
Nach einer bombigen Kursentwicklung hat die Aktie vernünftig korrigiert und ist aktuell zu sechs Euro zu haben. Der Börsenwert beträgt 40 Millionen Euro. Zum Jahresende dürfte die Kasse mit elf Millionen Euro gefüllt sein. Bankschulden hat GoYellow Media keine. Altfavorit GoYellow Media ist unverändert kaufenswert.
Viele Grüße
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| 02.02.10 00:46 Uhr