Gesund fürs Depot?
Gesund fürs Depot?. Rhön-Klinikum AG: Gewinne klettern in der Krsie
Der Gesundheitsdienstleister und Betreiber von 48 Krankenhäusern in Deutschland spürt keine Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise im operativen Geschäft. „Unsere Dienstleistung ist resistent gegen Rezessionen. Wir kennen auch keine Zyklik, da wir eine wichtige Dienstleistung rund um die Gesundheitsversorgung anbieten und haben daher auch eine sehr hohe Visibilität“. Das sagt Finanzvorstand Erik Hamann im Gespräch mit TradeCentre. Sollte jedoch die Wirtschaft komplett implodieren und alle arbeitslos werden, dann hätte sicherlich auch Rhön-Klinikum (DE0007042301) ein Problem.
Das Unternehmen befindet sich seit vielen Jahren auf einem soliden Wachstumskurs. Die am 12. Februar kommunizierten vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sind wie erwartet positiv ausgefallen. Bei Einnahmen von 2,13 Milliarden Euro erzielte die Gesellschaft ein EBIT von 172,9 Millionen Euro. Die EBIT-Marge lag bei 8,1 Prozent. Unterm Strich klingelte in der Firmenkasse ein Profit von 123 Millionen Euro oder ein Gewinn je Aktie von 1,13 Euro. Laut dem Finanzchef dürfte sich die bisherige Dividendenpolitik, der Beteiligung der Aktionäre am steigenden Gewinn, fortgeführt werden.
Der über 32.000 Mann starke Konzern strotzt mit üppigen operativen Cashflows. Dieser erreichte in 2008 einen Wert von über 210 Millionen Euro. Die Investitionen sind allerdings ebenfalls sehr hoch und erreichten circa 270 Millionen Euro. Entsprechend negativ war der Free Cashflow. Auch 2009 wird diese wichtige Kennzahl unter Herausrechnung neuer Zukäufe negativ ausfallen. „Wir schätzen die Bauprojektinvestitionen in 2009 auf circa 220 Millionen Euro. Unsere Großprojekte fordern hohe Investitionen in diesem und auch im kommenden Jahr“, erklärt Hamann. Hinzu kommen etwas über 60 Millionen Euro Erweiterungs- und Erhaltungsinvestitionen. Allein der Neubau des Universitätsklinikums Gießen und der Teilneubau von Marburg werden über die Jahre über 300 Millionen Euro kosten. Allerdings: „Ab 2011 könnten unsere Investitionen auf heutiger Bettenbasis drastisch sinken, sofern wir nicht weitere Häuser zukaufen. Letzteres würde uns aber im künftigen Wachstum einschränken, was wir nicht wollen, da wir auf Expansion aus sind“, so der CFO.
Laut Hamann will das Management weitere Klinken akquirieren. „Die Privatisierung von Einrichtungen wird sich schätzungsweise nach den Wahlen im September deutlich erhöhen. Wir haben großes Interesse weitere Häuser zu übernehmen“, sagt der Finanzvorstand. Aktuell liegt die Nettoverschuldung bei gut 600 Millionen Euro. Die Bilanz könnte weitere Übernahmen durchaus verkraften. Bei größeren Brocken könnte mittelfristig allerdings auch eine Kapitalerhöhung oder andere Finanzierungsinstrumente erforderlich sein.
Der Start ins neue Geschäftsjahr war gemäß Hamann recht schwungvoll. „Wir sind sehr optimistisch unsere Ziele zu erreichen“. Die Erlöse sollen in 2009 bei circa 2,3 Milliarden Euro landen. Zudem stellt der CFO eine Verbesserung der EBIT-Marge in Aussicht. Ein Anstieg auf knapp 8,5 Prozent erscheint erreichbar. Den Nettogewinn erwartet der Vorstand zwischen 125 und 135 Millionen Euro. Das würde einem Gewinn je Aktie von mehr als 1,20 Euro entsprechen. Auch mittelfristig rechnet Rhön-Klinikum mit weiterem Umsatz- und Gewinnwachstum. „Wir streben in den nächsten Jahren wieder eine zweistellige EBIT-Marge an“, sagt Hamann. Das Rekordniveau der Marge von bis zu 16 Prozent vor über 15 Jahren ist heute für ihn allerdings nicht mehr realistisch.
Rhön-Klinikum ist ein gesundes Unternehmen mit solidem Gewinnwachstum. Aktuell notiert die Aktie auf einem Dreijahrestief und ist mit einem KGV von zwölf günstig wie schon lange nicht mehr. Wir empfehlen auf aktuellem Kursniveau erste Stücke einzusammeln und bei weiterer Schwäche die Position zu erhöhen.
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| 20.03.09 00:11 Uhr