Funkwerk steht vor Comeback!
Neue Rakete entdeckt!
Funkwerk (DE0005753149) ist ein waschechter Turnaround-Kandidat und steht vor einem grandiosen Comeback. Wie uns Vorstandschef Hans Grundner im Hintergrundgespräch mitteilt, ist die Restrukturierung weitgehend abgeschlossen. „Die tief greifende Restrukturierung ist beendet. Bilanziell haben wir die Kosten nahezu vollständig im Jahr 2009 verarbeitet. Nun folgen die Feinheiten mit dem neuen Fokus Ertrag vor Umsatz“. Ziel ist im Jahr 2010 wieder deutlich schwarze Zahlen zu schreiben. „Wir erwarten ein deutlich positives EBIT“, sagt der CEO. Nach unseren Berechnungen dürfte ein EBIT von fünf bis zehn Millionen Euro erreichbar sein. Mit diesen Erwartungen fühlt sich Grundner „ganz wohl“. Zinsen fallen kaum an. Aufgrund von Verlustvorträgen blickt Finanzminister Wolfgang Schäuble in die Röhre. Das EBIT in 2010 wird sodann in etwa dem Nettoergebnis entsprechen. Der Umsatz wird sich in diesem Jahr auf circa 240 Millionen Euro belaufen. Bereinigt um verlustbringende Gesellschaften wird der Umsatz gegenüber dem Vorjahr moderat wachsen. In 2010 profitiert Funkwerk von der Restrukturierung, die eine nachhaltige Kostenentlastung von circa zehn Millionen Euro ab diesem Jahr bringt. Bereits im Jahr 2011 strebt das Unternehmen wieder EBIT-Margen von acht bis zehn Prozent an. „Wir wollen ab dem kommenden Jahr wieder zurück zu unseren einstigen Zielmargen zurückkehren“. Bei Umsätzen von über einer Viertelmilliarde Euro würde die Gesellschaft dann operativ 20 Millionen Euro verdienen.
Perspektivisch strebt Grundner in 2012 die einstige Umsatzgrößenordnung von knapp 300 Millionen Euro an bei unveränderter Marge wie in 2011. Treiber für Umsatzzuwächse ist zum Beispiel der Bereich „Security Communication“. In dieser Einheit bietet das Unternehmen Videosysteme zur Überwachung, Objekt- und Personenschutz sowie Funkgeräte für Sicherheitsaufgaben an. „Wir haben für den digitalen Bündelfunk mit dem künftig Sicherheitsbehörden ausgestattet werden sollen, spezielle Mobilgeräte entwickelt“. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Polizei und Feuerwehr werden künftig mit diesem digitalem Bündelfunk, dem sogenannten TETRA Standard arbeiten. Kommt dieser Markt kräftig ins Rollen, profitiert Funkwerk massiv. „Der Markt für TETRA-Geräte hat ein Potenzial von 100 Millionen Euro pro Jahr“, erklärt der promovierte Ingenieur der Elektrotechnik. Da es nur drei Anbieter gibt, rechnet sich Grundner einen zusätzlichen Umsatz von bis zu 30 Millionen Euro pro Jahr für Funkwerk aus. Der Bereich hat insgesamt in der Krise stark gelitten. „Wir sind für dieses Jahr zuversichtlich das Segment wieder zum Erfolg zu führen und neben Gewinnen mittelfristig den Umsatz wieder auf alten Höhen zu steigern“. Der Höchstwert von 80 Millionen Euro Umsatz in diesem Segment könnte bald wieder erreicht werden.
Im größten Geschäftsbereich „Traffic & Control Communication“ erwartet der CEO ebenfalls ein gutes Jahr. „Wir spüren eine klare Erholung und erwarten ein sehr gutes Jahr. Das book-to-bill Ratio liegt wieder über eins“. Zudem bahnen sich wieder größere Aufträge in diesem Segment an. Im Bereich „Automotive Communication“ erwartet Grundner ein stabiles Jahr, wenn auch auf niedrigem Niveau. „Das Segment bleibt schwierig. Dennoch streben wir an dieser Stelle ein ausgeglichenes Ergebnis an“. Neue Projekte mit Autobauern wie Daimler und BMW sind zwar im Gange, verhelfen aber noch nicht zu einem Durchbruch dieser Einheit. Der Bereich „Enterprise Communication“ hat in 2009 Geld verdient und wird auch in diesem Jahr positive Erträge zum Konzern beisteuern. Insgesamt ist Funkwerk somit wieder back on track.
Das Zahlenwerk für 2009 können Investoren indes getrost abhaken. Die Vorstellung wird ein non-event, da das Geschäftsjahr von der Restrukturierung geprägt war. Funkwerk hat einen Umsatz von 230 Millionen Euro in Aussicht gestellt und einen Verlust beim EBIT von bis zu 19 Millionen Euro. Das Umsatzziel wurde in etwa erreicht. Der Verlust beim EBIT könnte aber nochmals höher ausfallen. Wir würden es begrüßen wenn Funkwerk die Aktivseite um Firmenwerte bereinigt und das ohnehin verhunzte Jahr 2009 für Abschreibungen nutzt. Dann ist die Bilanz besenrein. Leisten kann sich das Unternehmen Abschreibungen locker. Die Eigenkapitalquote beträgt per Ende September rund 60 Prozent bei einem Eigenkapital von 117 Millionen Euro. Nach Sonderabschreibungen dürfte das Unternehmen immer noch über eine sehr gesunde Eigenkapitalquote von mehr als 50 Prozent verfügen.
Per Ende September betrug der operative Cashflow minus 10,4 Millionen Euro. Bereits im dritten Quartal konnte indes ein positiver operativer Cashflow erzielt werden. „Unser Schlussquartal ist wie erwartet ausgeglichen ausgefallen, allerdings haben wir einen starken Cashflow erzielt, da unsere öffentlichen Kunden traditionell ihre Projekte am Ende des Jahres abrechnen. Das hat sich sehr positiv auf unseren Zahlungsfluss ausgewirkt“, erklärt der CEO. Sodann könnte Funkwerk in 2009 möglicherweise noch den bislang negativen Cashflow nach neun Monaten komplett ins Positive gedreht haben. Das wirkt sich prächtig auf den Cashbestand aus. „Wir haben das Working Capital stark optimiert und sind per Ende des Jahres komplett frei von Bankschulden. Zudem wir haben zum Jahresende eine deutlich positive Cashposition“, sagt Grundner. Nach unseren Berechnungen dürfte Funkwerk aktuell auf einem Nettobarbestand zwischen 15 bis 20 Millionen Euro sitzen nach über sechs im Neunmonatsbericht.
Die Börse hat bei Funkwerk stark nach unten übertrieben. Der Börsenwert liegt lediglich bei 41 Millionen Euro. Selbst wenn wir den Buchwert von 117 Millionen Euro um immaterielle Vermögenswerte bereinigen, liegt dieser bei 67 Millionen Euro. Immer noch deutlich mehr als der Börsenwert! Zudem dürfte der aktuelle Börsenwert mit mehr als einem Drittel mit Cash unterlegt sein. Das KGV für 2010 schätzen wir auf sieben. Erreicht Funkwerk in 2011 die in Aussicht gestellte Margensteigerung beträgt das KGV lediglich drei. Funkwerk ist eine super Turnaround-Story. Die Aktie ist kaufenswert mit einer Kurschance von mindestens 50 Prozent, wenn nicht gar 100 Prozent!
Viele Grüße
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| 03.02.10 15:10 Uhr