Die Microsoft bei BPM?
Die Microsoft bei BPM?. IDS Scheer: Gewinne laufen lassen
Peter Gérard, Vorstandschef der IDS Scheer AG (DE0006257009) hat sich zum Ziel gesetzt mit der ARIS- Produktpalette die Microsoft im Bereich Geschäftsprozessmanagement zu werden. Das sagt uns der CEO im Hintergrundgespräch. „Der Bedarf für den BPM-Markt ist riesig und mit ARIS haben wir das richtige Produkt in unserem Hause“. Nachdem das Produktgeschäft rund um ARIS in 2008 rückläufig war, reduzierte sich der Umsatz im Produkt und ARIS-Lizenzgeschäft in Q1 2009 erneut – jedoch im Lizenzbereich nur noch moderat. „Der Tiefpunkt ist erreicht. Wir mussten zuerst unsere Organisation umstellen. Phase I ist abgeschlossen. Jetzt starten wir in der Phase II eine Marktoffensive“, sagt der Firmenchef. Im Gesamtjahr sollen die Lizenzen wachsen und das Produktgeschäft zur alten Margenstärke zurückkehren.
Dem Vernehmen nach hat IDS Scheer die Reorganisation weitgehend abgeschlossen. „Vereinzelt müssen wir noch in der Region Osteuropa und USA nachbessern. IDS Scheer steht für das Prozessmanagement. Wir können dieses Produkt nur optimal an unsere Kunden verkaufen, wenn wir selbst Prozesse optimal managen“, erklärt Gérard.
Der IBM-Ingenieur trat in 2008 seinen Job in Saarbrücken an. Bereits in kurzer Zeit stellen sich für den erfahrenen Krisenmanager die Erfolge ein. Das erste Quartal ist angesichts der weltweiten Rezession sehr gut verlaufen. Bei Einnahmen von 90,2 Millionen Euro wurde ein EBITA von 8,2 Millionen Euro gezogen. Das EBITA konnte sich gegenüber dem Vorjahreswert verdoppeln! Die Marge: Solide 9,1 Prozent nach lediglich 4,4 Prozent in Q1 2008. Netto klingelte in der Kasse ein Profit von knapp fünf Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie stieg um 100 Prozent auf 14 Cent je Aktie. Ebenfalls stark: Der operative Cashflow sprudelte mit 8,6 Millionen Euro. Der Free Cashflow erreichte rund acht Millionen Euro. Per Ende des ersten Quartals betrug das Nettoguthaben knapp 90 Millionen Euro. Der positive Trend aus dem Q1 soll sich laut dem CEO fortsetzen. „Ich bin in Anbetracht der derzeitigen wirtschaftlichen Lage sehr optimistisch für unser zweites Quartal“. Insgesamt profitieren die Saarländer von ihrem Kostensenkungsprogramm, das in 2009 rund zwölf Millionen Euro gegenüber 2008 einsparen soll.
Für das Gesamtjahr bekräftigt Gérard die Prognose einen Umsatz zwischen 370 und 390 Millionen Euro zu erzielen. Die EBITA-Marge soll sich auf sieben bis acht Prozent vom Umsatz belaufen. Vor dem Hintergrund des guten Startquartals erscheint vor allem die Margen-Prognose zu konservativ. Wie Gérard uns bereits anlässlich der Jahrespressekonferenz im März mitteilte, ist die Margen-Prognose konservativ gewählt worden. „Diese Aussage trifft unverändert zu. Für eine Erhöhung der Ziele ist es viel zu früh. Das Jahr ist noch lang und ich will am Jahresende niemanden enttäuschen“, erklärt der CEO. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit Vertrauen verspielt. Gérard ist auf dem besten Weg dieses Vertrauen zum Kapitalmarkt wieder herzustellen. Besser positiv als negativ überraschen. „Darauf arbeiten wir hin“. Wir erwarten in 2009 einen Gewinn je Aktie zwischen 55 und 60 Cent.
Die gefüllte Kriegskasse will der Manager für Zukäufe nutzen. „Die Zeit für Übernahmen ist günstig. Wir schauen uns um und haben Interesse unsere Produktwelt strategisch zu ergänzen“, sagt Gérard.
Unsere Kaufempfehlung im März bei Kursen um sechs Euro hat sich ausgezahlt. Die Aktie hat sich inzwischen um satte 60 Prozent verteuert. Der Börsenwert von rund 300 Millionen Euro ist um gut ein Drittel mit Cash unterlegt. Wir raten die Gewinne laufen zu lassen und den Stoppkurs nachzuziehen. Neue Käufe bieten sich nach einer deutlichen Konsolidierung des Gesamtmarktes an.
Viele Grüße
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| 27.05.09 22:52 Uhr