Chance, Turnaround

ADVA ist vorsichtig optimistisch!

Chance auf Turnaround?

Die Zahlen des Netzwerkspezialisten für das dritte Quartal sind in der Summe vernünftig ausgefallen und lagen innerhalb der eigenen Planung. Der Umsatz erreichte 54,1 Millionen Euro und das Proforma Betriebsergebnis lag bei 1,3 Millionen Euro. Das berichtete EBIT ist ausgeglichen ausgefallen. Unterm Strich konnte ein Nettogewinn von knapp 400.000 Euro verzeichnet werden. Sehr erfreulich: Der operative Cashflow lag in Q3 bei satten 9,2 Millionen Euro und nach neun Monaten bei mehr als 15 Millionen Euro. Vorstandschef Brian Protiva rechnet im Gesamtjahr mit einem operativen Cashflow von über 15 Millionen Euro. Das sagt der CEO im Gespräch mit TradeCentre. Abzüglich des Cashflow aus der Investitionstätigkeit stellt Protiva auch einen positiven Free Cashflow in Aussicht. Für das Schlussquartal erwartet ADVA (DE0005103006) Einnahmen zwischen 50 und 55 Millionen Euro und ein Proforma Betriebsergebnis zwischen minus drei und plus zwei Prozent vom Umsatz. „Damit wird es uns möglich sein, vor Restrukturierungs-Aufwendungen auf Proforma-Basis das EBIT des Vorjahres von mehr als 1,8 Millionen Euro zu übertreffen“, sagt Protiva. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei rund 160 Millionen Euro und das Proforma Betriebsergebnis bei minus 787.000 Euro. Netto muss ADVA den Jahresbericht allerdings in roter Tinte verfassen. Insgesamt zeigt sich der Firmenchef für die Entwicklung des Unternehmens vorsichtig optimistisch. „Wir haben unsere Strukturen bereits angepasst und könnten das Schlimmste schon hinter uns haben“, sagt Protiva. Dem Vernehmen nach ist die Nachfrage seitens der Netzbetreiber gesund. Telekommunikationsunternehmen investieren unverändert in ihr Netzwerk und sind von einer Rezession längst nicht so stark betroffen wie andere Branchen. Zudem verfügen Telkounternehmen im Regelfall auch über gesunde Bilanzen, um weiter zu investieren. „Uns gelingt es weiterhin neue Kunden aus diesem Sektor zu gewinnen. Das hilft uns den Umsatz zu stabilisieren und eventuell auch zu steigern“, erklärt der Firmenchef und Mitgründer von ADVA. Einzig das Geschäft mit Firmenkunden verläuft etwas schleppend. Hier könnten die Investitionen weiter zurückhaltend ausfallen. Regional erwartet Protiva ein stabiles Geschäft in den USA. In europäischen Gefilden konnte der Abwärtstrend wieder gedreht werden. Dieser Trend könnte sich fortsetzen. Allerdings ist der Wettbewerb durch die chinesische Huawei unverändert massiv. Die Chinesen gehen mit der Brechstange auf die Firmen zu und drücken die Preise. Allerdings werden sich Netzwerkbetreiber nie auf nur einen Lieferanten festlegen. Das war und ist eine Chance für ADVA. Huawei ist daher eher für die größeren Netzwerkspezialisten ein Problem als für die Münchener. Im kommenden Jahr gehen wir davon aus, dass ADVA in jedem Quartal zumindest einen Umsatz in der Range zwischen 50 und 55 Millionen erzielt und mehr verdient als in 2008. Aus heutiger Sicht sehen wir dies als eine erste vorsichtige Einschätzung für den Verlauf in 2009. Protiva wollte dies nicht kommentieren, ist aber optimistisch, dass sich die Bruttomarge im kommenden Jahr weiter verbessert. „Gut geführte Unternehmen in unserer Branche arbeiten mit Bruttomargen von 48 bis 52 Prozent. In dieser Region haben wir uns schon bewegt und dort wollen wir auch wieder hin“. Mit einem Börsenwert von rund 40 Millionen Euro ist ADVA sicher nicht mehr teuer. Die Fantasie einer Übernahme hingegen hat aufgrund der Finanzkrise eher abgenommen. Laut Protiva gibt es nach wie vor Interessenten. Zu Kursen um einen Euro dürfte der Großaktionär, zu dem auch Protiva zählt, nicht verkaufswillig ein. Zu den viel höheren Preiserwartungen dürfte das Unternehmen hingegen keinen Käufer finden. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 05.12.08 19:42 Uhr