Qimonda – will auch den Staatshahn anzapfen!
Es ist schon erstaunlich, wie schnell die allgemeine Freigiebigkeit des Staates immer mehr Interessenten findet. Nach den Banken, deren Rettung übrigens, wegen der gesamten Systemstabilität zu begrüßen war, haben auch die Automobilkonzerne Unterstützung gefordert. Frei nach dem Motto „Wenn einer, dann alle“, fordern immer mehr Branchen Hilfe aus dem Staatssäckel während der aktuellen Rezession. So auch der defizitäre Chipproduzent Qimonda. Laut Medieninformationen trafen sich am Mittwoch der Chef des Qimonda-Mutterkonzerns Infineon Technologies, Peter Bauer, und Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU). Dabei soll vor allem die verschärfte wirtschaftliche Situation von Qimonda auf der Tagesordnung gestanden haben. Den Kreisen zufolge ist offen, wie mögliche Hilfen für das Unternehmen aussehen könnten. Derzeit würden verschiedene Optionen durchgespielt. Die Frage ist nun, wie weit die Bundesregierung den Adressatenkreis ihres Rettungspaketes ausdehnen will. Es ist nicht die Aufgabe der Regierung, wirtschaftliche Fehlentscheidung der Unternehmen aufzufangen. Selbst Hilfen für die Automobilindustrie können ausvolkswirtschaftlicher Sicht nur schwer gerechtfertigt werden. Hier spielen die Lobbyisten wieder ihre Stärken aus. Muss ein Opelwerk oder eine Chipfabrik dicht machen, wiegt das offensichtlich schwerer, als wenn 100 Mittelständler aus der deutschen Wirtschaft verschwinden.
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| 27.11.08 09:57 Uhr