Aktienmärkte, Anleger

DAX: Die Korrektur war eine trendbestätigende Konsolidierung

DAX: Die Korrektur war eine trendbestätigende Konsolidierung
von Sven Weisenhaus

Das relativ langweilige Kursgeschehen an den Börsen hat sich gestern zunächst fortgesetzt. Dieses Mal brachte der offizielle Start des US-Handels allerdings mehr Schwung mit sich. Wahrscheinlich wird es dabei in dieser Woche aber nicht bleiben. Denn heute wird in den USA das Erntedankfest (Thanksgiving) gefeiert. Und dieser Feiertag wird gerne als Anlass für ein verlängertes Wochenende genommen – auch von Anlegern. Zumal heute die Börsen offiziell geschlossen bleiben und morgen nur ein eingeschränkter Handel stattfindet.

DAX zurück an der 16.000er Marke

Gewöhnlich zeigen sich die Kurse um diesen Feiertag herum freundlich. Danach sieht es auch in diesem Jahr aus. Die Kurse an den Aktienmärkten konnten gestern bereits weiter zulegen. Dadurch hat der DAX inzwischen schon wieder an der psychologisch wichtigen Marke von runden 16.000 Punkten angeklopft. Wer hätte das noch vor 3 Wochen gedacht?!

Zumal der deutsche Leitindex selbst bei der vorangegangenen Chart-Analyse vom 9. November noch in (s)einem Abwärtstrendkanal steckte. Wie der folgende Chart aus der damaligen Börse-Intern-Ausgabe zeigt, hatte der Index zu diesem Zeitpunkt gerade exakt die obere Linie des Trendkanals erreicht und bis dato „nur“ 38,20 % seiner gesamten Korrektur aufgeholt.

Angesichts des 5-gliedrigen Verlaufs hatte ich nicht damit gerechnet, dass diese Hürden bereits im ersten Anlauf überwunden werden. Stattdessen ging ich zumindest von „einem kleinen (ABC-)Rücksetzer“ aus. Doch der DAX knackte den Kreuzwiderstand bereits im ersten Anlauf und erreichte dadurch die 15.430er Rechteckgrenze als nächstes Kursziel.

Damit aber nicht genug. Denn die Rechteckgrenze wurde mit einer sehr langen Tageskerze mühelos überwunden, ebenso wie das 50%-Retracement bei 15.579,59 Punkten. Und mit der nächsten Tageskerze erreichte der DAX bereits das obere Ende der Seitwärtsspanne (gelb), womit bereits mein bullishes ABC-Szenario aus der Analyse vom 7. November abgearbeitet war (grün).

Auch dieses Niveau war für die Bullen aber noch kein Grund, eine Pause einzulegen, obwohl mit der Mittellinie bei 15.785 und dem 61,80er Fibonacci-Retracement bei 15.803,64 Punkten weitere Hürden im Weg lagen. Stattdessen zog die psychologisch wichtige Marke von runden 16.000 Punkten die Kurse an, die gestern im Tageshoch fast punktgenau erreicht wurde.

Die Korrektur war eine trendbestätigende Konsolidierung

Angesichts dieses Kursanstiegs und seiner extrem hohen Aufwärtsdynamik ist nun nicht mehr davon auszugehen, dass wir es nur mit einer ABC-Erholung zu tun haben. Stattdessen hat sich die vorherige Korrektur tatsächlich als trendbestätige Konsolidierung entpuppt. Auf diese Wahrscheinlichkeit hatte ich bereits in der Analyse vom 7. November hingewiesen. Darin hieß es:
Denn aus Sicht der Elliott-Wellen handelte es sich dabei nicht um einen Abwärtsimpuls, sondern aufgrund der Überschneidungen im Kursverlauf um eine korrektive Bewegung. Und daher könnte sich dieser nun auch ein neuer Aufwärtstrend anschließen, der mit der aktuellen Erholung erst begonnen hat.
Zudem war zu lesen, dass sich der Charakter als trendbestätigende Konsolidierung bestätigt, wenn die obere Linie des Abwärtstrendkanals gebrochen wird.

Auf diese Chartmarken kommt es nun an

Sollte dem DAX nun auch noch der Sprung über die 16.000er Marke gelingen, ist die Rechteckgrenze bei 16.140 Punkten als nächstes Kursziel der Target-Trend-Methode erreichbar. Bei 16.290,19 Punkten liegt das ehemalige Rekordhoch aus dem Jahre 2021 und bei 16.528,97 das aktuelle Rekordhoch – im Bereich der Mittellinie bei 16.495 Zählern.

Zwischen diesen Marken hat es von Mitte Mai bis Anfang August diverse Hochs auf unterschiedlichen Niveaus gegeben, die sich jeweils als Bullenfallen entpuppten (siehe auch rote Bögen im folgenden Chart). Die Chartmarken wurden dabei nicht exakt eingehalten. Damit sollte man angesichts der aktuellen Aufwärtsdynamik auch jetzt wieder rechnen. Und da der DAX kurzfristig massiv überkauft ist, sollte man in diesem Bereich (zwischen 16.000 und 16.528,97 Punkten) auch jederzeit mit Rücksetzern rechnen.

Um Kursziele für mögliche Rücksetzer zu finden, kann man die Fibonacci-Marken nun von der Abwärtsbewegung nehmen und diese auf die Aufwärtsbewegung anwenden (dicke graue Linien). Bei einem Rückfall unter die Mittellinie bei 15.785 Punkten wäre eine Korrektur der Aufwärtsbewegung um 38,20 % typisch. Das Korrekturkursziel läge also aus heutiger Sicht bei 15.475,76 Zählern. Knapp darunter befindet sich die Rechteckgrenze bei 15.430 Punkten, die aus Sicht der Target-Trend-Methode ein Kursziel darstellt.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 23.11.23 09:41 Uhr