Aktien, Anleger

Wie Sie die enge Seitwärtsbewegung am besten im Trading nutzen

Neben Trump ist gestern mal wieder das Thema Brexit in den Vordergrund gerückt. Das Oberste Gericht in Großbritannien hat entschieden, dass die Regierung um Premierministerin Theresa May die Zustimmung des Parlaments einholen muss, bevor sie den Austritt des Landes aus der Europäischen Union erklärt.

Doch auch Trump hat für neue Schlagzeilen gesorgt. Die erste Amtshandlung des neuen US-Präsidenten war nicht etwa die Verabschiedung des angekündigten Konjunkturprogramms, sondern die Unterschrift unter einen Erlass zum Austritt aus dem gerade erst verhandelten Freihandelsabkommen mit einigen Pazifik-Staaten (TPP). Zudem kündigte er an, als nächstes die Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta in Angriff zu nehmen.

Protektionismus statt wirtschaftsfreundlicher Entwicklungen lässt die Börsen kalt

Statt wirtschaftsfreundlicher Entwicklung, stehen beide Ereignisse eher für Protektionismus. Doch die Börsen lässt dies völlig kalt. Die Aktienkurse pendeln weiterhin in ihren extrem engen Seitwärtsbewegungen, als wäre die Welt komplett stehen geblieben. Besonders anschaulich lässt sich dies derzeit am DAX darlegen:

DAX - kurzfristige Seitwärtsrange

Zwar kam es seit den Fehlsignalen (rote Bögen) zu weiteren kleinen Ausreißern aus der Seitwärtsrange (gelbe Bögen), doch diese sind im Vergleich vernachlässigbar. Ein ganz ähnliches Bild zeichnet sich auch an den US-Märkten - zu sehen am Beispiel des Dow Jones:

Dow Jones - Chartanalyse

Seit dem Ende der Rally vom Jahreswechsel 2016/2017 laufen die Kurse auch hier lediglich seitwärts. Ausbruchsversuche entpuppen sich dabei ebenfalls nur als Fehlsignale (rote Bögen).

Bislang keine Abweichung von der Erwartung

Letztlich spiegelt dieser richtungslose Handel aber nur das wieder, was Sie jüngst hier in der Börse-Intern bereits lesen konnten. Am vergangenen Freitag stellte ich die Frage, „was angesichts der derzeit zementierten Wachstums-, Inflations- und Gewinnerwartungen den nächsten Aufwärtsimpuls liefern soll.“ Und gestern schrieb mein Kollege Torsten Ewert, dass die bisherigen Zahlen der Berichtssaison die Erwartungen der Analysten lediglich bestätigt haben.

Es gab also bislang keine Abweichung von der Erwartung. Und wie ich am Freitag bereits schrieb, werden sich die Kurse nur dann aus ihrer Lethargie befreien, wenn neue Daten zeigen, dass die Erwartungen entweder übertroffen (=steigende Kurse) oder verfehlt (=fallende Kurse) werden. Solange muss man sich einfach gedulden und möglichst aus dem Markt heraushalten.

Möglichkeiten zum Handeln

Doch die engen Seitwärtsbewegungen haben auch etwas Positives für Trader. Je länger sie anhalten, desto stärker ist gewöhnlich die nächste Trendbewegung. Sobald die Kurse in die eine oder andere Richtung ausbrechen, kann man daher auf den anfahrenden Zug aufspringen und hoffen, dass er so richtig Fahrt aufnimmt und die nächste Haltestelle in weiter Ferne liegt. Aufgrund der Fehlsignale, die man bislang gesehen hat, sollte man allerdings nicht sofort dem ersten Signal folgen. Warten Sie am besten noch eine Bestätigung ab - also, je nach Tradingstil, zum Beispiel eine zweite Tageskerze, die in die gleiche Richtung zeigt wie die Ausbruchskerze.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 25.01.17 08:56 Uhr