Sell, May

Zu den bekanntesten Börsenweisheiten gehört der gut alte Spruch "Sell in May and go away".

Sell In May. Doch auch, wenn man diesen Reim in diesen Tagen noch so oft hört: So einfach ist es denn doch nicht.

Angeblich soll statistisch bewiesen sein, dass die Märkte im Wonnemonat eher nach Süden gehen. Wenn es so wäre, dass man mit überlieferten Börsenweisheiten Geld machen könnte, dann wäre die Sache allerdings recht einfach. Mal abgesehen davon, dass man mit Statistik alles beweisen kann – „Sell in May and go away“ ist ein ausgesprochen schlechter Ratschlag! Denn der Mai ist für den DAX ein ziemlich guter Monat: In jedem Mai seit 1988 hat der DAX zugelegt - im Durchschnitt um 0,7 Prozent. Der Dow-Jones verlor in 40 Jahren im Mai 22 mal. Und das auch nur, weil hier die Dividenden abgezogen werden. Auch für den Nikkei gilt die Bauernregel nicht. Tokio ist in den letzten 40 Jahren im Mai durchschnittlich leicht gestiegen. Nicht der Mai, sondern August und September gelten als die schlechtesten Aktienmonate, in denen oft die gesamte, seit Juli aufgelaufenen Kursgewinne flötengehen. Zwischen Oktober und Jahresende kommt es dagegen oft zum Hoch und damit zur Jahresendrally - sagt die Statistik. Doch verlassen kann man sich auf nichts! Jedes Jahr ist anders. Auch wenn dieses Mal viele Marktbeobachter der Meinung sind, der DAX sei in den ersten 4 Monaten so stark gestiegen, dass eine Korrektur im Mai unausweichlich erscheint. Mich würde es deshalb nicht wundern, wenn die Rallye weiter geht. FAZIT: Statistisch wahrscheinlich ist nur der Tod! Michael Mross berichtet von der Deutschen Börse für CNBC, dem großen Finanzsender der Welt und für n24 www.mross.de
@ ad-hoc-news.de | 21.04.06 14:56 Uhr