Nichts fürchten eingefleischte Pessimisten an der Börse mehr als die Gründonnerstags – Rallye.
Gründonnerstags – Rallye. Statistisch gesehen besteht diese Angst der Leerverkäufer zu Recht.
Die Tage vor Ostern haben es in sich. Der Gründdonnerstag ist ein Tag, an dem die Kurse an den Weltbörsen häufig signifikant steigen – so war es zumindest in den letzten Jahrzehnten: Die Wahrscheinlichkeit für einen vorösterlichen Börsenaufschwung beträgt immerhin 70% - 80%.
Und nicht nur das. Eine zweite Korrelation gibt den Short – Profis zu Denken: Wenn die Kurse Gründonnerstag steigen, dann steigen sie auch Ostermontag. Allerdings liegt diese Wahrscheinlichkeit nur noch bei 50%.
Worin liegt dieses Phänomen begründet? Es liegt wahrscheinlich einerseits an einer gestiegenen „besseren“ Laune der Optimisten. Langes Wochenende steht vor der Tür, da ist man eben gut drauf und kauft noch schnell ein paar Aktien.
Andererseits neigen die Shorties dazu, vor langen Wochenenden offenbar ihre Positionen zu decken. Das verleiht den Kursen ebenfalls Auftrieb. Wie dem auch sei – nicht nur vor Ostern, sondern generell vor langen Wochenenden, besonders in den USA, gilt: Achtung, steigende Kurse.
Es gibt nur wenige Ausnahmen von dieser saisonalen Regel. Und selbst alte Börsianer sind immer wieder überrascht, mit welcher Zuverlässigkeit dieses sich immer wieder neu bewahrheitet. Vielleicht ist es am Ende ja auch nur „Self fulfillig prophecy“: Jeder glaubt irgendwie dran und deshalb passiert es.
Doch was passiert, wenn die Gründonnerstag – Rallye ausbleibt und der Markt nach Süden geht? Dann sieht es für Ostermontag ebenfalls düster aus. Die Regel lautet: schwache Kurse vor Ostern = noch schwächere Kurse nach Ostern.
Fazit: Ostern ist auch an der Börse immer für eine Überraschung gut.
Michael Mross berichtet von der Deutschen Börse für CNBC, dem großen Finanzsender der Welt und für n24.
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| 13.04.06 15:21 Uhr