Ruf

Der September ist besser als sein Ruf.

September

Statistisch gesehen ist der September mit Abstand der schwächste Börsenmonat des Jahres. Das gilt nicht nur für den deutschen, sondern auch für den US-Aktienmarkt. Woran liegt das? Vielleicht daran, dass die Tage kürzer werden und der Optimismus abnimmt? Nein! Es ist eine Ansammlung von Zufällen, die dann statistisch zermanscht werden, so dass eine Aussage entsteht, welche mathematisch gesehen zwar richtig ist, aber dennoch keine große Aussagekraft hat. Denn jeder September ist anders! Das beweisen schliesslich nicht zuletzt die schönen Spätsommertage, welche wir derzeit geniessen können. Doch zunächst mal zur Statistik, mit der man bekanntlich ja alles beweisen kann. Statistisch gesehen passieren die wenigsten Unfälle oberhalb von 1 Promille! Ganz einfach: weil die meisten Menschen nüchtern ins Auto steigen und dieser Anteil der Verkehrsteilnehmer damit die meisten Unfälle produziert. Ähnlich verhält es sich angeblich auch mit dem schlechten Börsenmonat September. Statistisch stimmt es zwar dass der DAX durchschnittlich 3% verliert - aber wie kommt es zu diesem Ergebnis? Diese sind durch extreme Ausreisser begründet. So hat z.B. der Kurseinbruch von 25,4 Prozent im September 2002 den September in Verruf gebracht. Sowas wirkt sich statistisch natürlich extrem stark aus. Ein Jahr zuvor ein ähnlicher Ausnahmefall: Der Einbruch von rund 16 Prozent im September 2001 war die Folge vom 9/11, den Anschlägen auf Amerika. Oft genug wird der September aber auch erfolgreich zum Windowdressing genutzt: Schlechte Positionen werden verkauft, gute ausgebaut. So kann man dieses Jahr damit rechnen, dass z.B. Versicherungstitiel und Finanzaktien womöglich weiter steigen, während Rohstoffe und rohstoff oriientierte Titel wahrscheinlich weiter nach Süden gehen. Fazit: Traue keiner Statistik...
@ ad-hoc-news.de | 22.09.06 15:59 Uhr