Gesundheitsförderung oft nur Theorie
Viele Unternehmen haben heute ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) integriert. Doch oft fehlen konkrete Maßnahmen, die am Ende tatsächlich zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter beitragen.
Ein geeignetes Betriebssportangebot ist für Unternehmen heute nicht mehr nur nice-to-have und Mittel um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, sondern wichtiger Bestandteil eines Gesundheitsmanagements. Doch was ist ein geeignetes Angebot?
Unternehmer wie auch die Belegschaft müssen gleichermaßen davon profitieren. Betriebssport muss für alle, auch Schichtarbeiter und Teilzeitangestellte, jederzeit durchführbar sein. Ab und zu einen Rückenkurs oder Gesundheitstag anzubieten reicht nicht aus. Nur wenn das Angbebot regelmäßig genutzt wird, kann es erfolgreich sein. Angestellte sollten Pausen dafür nutzen können sich zu bewegen, vor oder nach der Arbeit die Möglichkeit dazu haben. Innerhalb der Firma Sport zu treiben hat einige Vorteile: Arbeitskollegen motivieren einen, auch wenn man selbst einmal keine Lust hat. Man muss nach Feierabend nicht noch einmal los zum Sport - noch eine Ausrede weniger. Zudem schafft das mehr Zeit für Freunde und Familie, eine gesunde Work-Life-Balance ist damit gesichert. Wie schaffen es nun Arbeitgeber ein auch für sie lukratives Bewegungsangebot einzurichten?
Trainer, die Rückenkurse unterrichten sind mit dauerhaften Kosten und festen Uhrzeiten verbunden. Über Kooperationen mit Fitnessclubs freuen sich meist nur diejenigen, die bereits dort angemeldet sind. Das soll nicht heißen, dass solche Kooperationen der Firma keinen Mehrwert bringen. Mitarbeiter die dadurch weniger für ihre Mitgliedschaft im Sportstudio zahlen müssen, fühlen sich durchaus stärker mit der Firma verbunden. Es bedarf moderner Konzepte, die alle Unternehmen, egal welcher Größe, umsetzen können. Krankenkassen, wie die Barmer GEK, bieten beispielsweise Online Plattformen mit Anleitungen zu Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen, die direkt am Arbeitsplatz durchgeführt werden können.
Einen Gesundheitszirkel, angeleitet durch einen virtuellen Personal Trainer testen gerade die Mitarbeiter der Apotheken Dr. Kunkel in Titisee-Neustadt als Sharing mit anderen umliegenden Geschäften in einem Pilotprojekt. Personal wird dafür keines benötigt, laufende Kosten gibt es nicht und das Angebot steht jederzeit für alle zur Verfügung.
Die Möglichkeiten sind da, sie müssen nur umgesetzt und gelebt werden. Personalleiter, Gesundheitsmanager und Betriebsärzte haben die Pflicht, Mitarbeiter zu motivieren und für Aufklärung zu sorgen, um gerade diejenigen für das Thema Bewegung zu sensibilisieren, die ihre eigene Gesundheit nicht im Fokus sehen. Diejenigen, die bereits Sport treiben, werden am Krankenstand nämlich nichts ändern. Aufgrund persönlich geführter Gespräche sollten Angestellten Empfehlungen für die passenden Bewegungsangebote ausgesprochen werden. Unternehmer und Führungskräfte müssen diese fördern und als Vorbilder voran gehen. Somit können Krankheitstage tatsächlich reduziert, die Produktivität der Mitarbeiter gesteigert und damit der langfristige Erfolg der Firma gesichert werden.
Autorin: Jennifer Filz, Dipl. Fitnessökonomin und Geschäftsführerin der Just Functional GbR in Titisee-Neustadt. Den Beitrag erhalten Sie hier auch als PDF.
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| 02.02.15 13:24 Uhr