Rumänien und Bulgarien sind „drin“!
+++ Börse Bukarest beste Börse der Welt in den letzten 3 Jahren+++schon Kursverzehnfachung seit 2001+++EU-Erweiterungsfantasie beflügelt die Kurse+++jetzt auch auf Kroatien achten+++ nach der EU kommt die EWU-Fantasie+++
Nun steht es fest: Die Europäische Union wird ab dem 1. Januar 2007 durch die Nr. 25 und 26, namentlich Rumänien und Bulgarien, erweitert werden. Dies soll allerdings – anders als bei den vorherigen EU-Beitrittskandidaten - mit Auflagen geschehen. So soll in Rumänien die Korruption vermindert werden. Ich frage mich, wer das hernach überprüfen will. Und welche Konsequenzen würde es haben, wenn in Rumänien Korruption aufgedeckt wird, die heute zum täglichen Brot gehört? Nach meiner Einschätzung gar keine. In Polen tauchte diese Woche ein Skandalvideo auf, das den amtierenden Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaccynski wegen Bestechung von Oppositionsabgeordneten schwer belastet. Wäre ein solches Video schon ein Ausschlussgrund für die EU? In Rumänien gehört in der Tat Schmiergeld zum täglichen Überlebenstraining. Wer zum Beispiel als armer Bürger im Krankheitsfall nicht das Krankenhauspersonal hinreichend schmiert, muss lange warten, bis er auf angemessene Heilung hoffen darf. Auch sind Gerichtsprozesse ohne Bestechung kaum zu gewinnen. Nicht viel besser sieht es in Bulgarien aus. In Polen übrigens auch nicht. Nun ist Polen aber schon in der EU – ganz ohne Auflagen. Wenn man auch über den Sinn der Auflagen streiten kann; eines ist unstrittig: die Anleger an der Börse Bukarest und Sofia haben schon im Vorwege zum EU-Beitritt von der EU-Fantasie kräftig profitiert. Der ROTX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse mit rumänischen Blue Chips, ist mit einem Kursplus von 345%auf €-Basis in den letzten 3 Jahren die am besten performende Ostbörse, man darf sogar behaupten : die am besten performende Börse der Welt, gefolgt von der Börse Sofia. Der BET-Index der Börse Bukarest stieg in diesem Jahr auf ein neues Allzeithoch von 4720 Indexpunkten, was ein Kursplus von 20% seit Jahresbeginn bedeutet. Auch der SOFIX-Index der Börse Bukarest stieg in diesem Jahr auf ein neues Allzeithoch von 945 Indexpunkten (+14% seit Jahresbeginn). Die Kurse an der Börse Sofia haben sich seit 2001 sogar fast verzehnfacht, die Kurse der Börse Bukarest sogar mehr als verzehntfacht. Rumänische Aktien sind auch im Rahmen der M&A-Aktivitäten heiß begehrt. Die OMV erwarb die Mehrheit an den Ölunternehmen SNP Petrom, dem marktschwersten und umsatzstärksten Titel der Börse Bukarest und die Erste erwarb die Mehrheit an der größten rumänischen Bank BRC. Auch in diesem Jahr machten rumänische Aktien viel Freude. Der Bet–Index der Börse Bukarest stieg schon um 20% auf 4703 Indexpunkte. In diesem und nächsten Jahr stehen eine Reihe von IPOs und Privatisierungen an beiden Börsen an. Während die bulgarische T-Aktie als Marktschwergewicht schon im letzten Jahr an die Börse kam, soll die rumänische Romtelecom erst im nächsten Jahr an die Bukarester Börse geführt werden.
Da noch keine bulgarische und rumänische Aktien im Ausland notieren, bleiben als einzige Vehikel nur Indexzertifikate wie ein Endlos-Zertifikat auf den ROTX-Index (Kunstprodukt der Wiener Börse für rumänische Blue Chips). Bulgarische Aktien wie der Pharmawert Sopharma sind zu einem geringen Teil in dem SETX-Index (vornehmlich Slowenien, Kroatien, aber auch Bulgarien). Der nächste EU-Kandidat ist nun Kroatien. Hier stiegen die Kurse auch unabhängig von der EU-Fantasie in diesen Jahr schon über 62% und seit 3 Jahren um über 200% vor allem aufgrund der geplanten Übernahmen des Pharmawertes Pliva, dem marktschwersten Titel der Börse Zagreb. Der Kurs von Pliva verdoppelte sich in einem Jahr bereits. Überhaupt sind Übernahmen eine lukrative Gelegenheit für Anleger. Unter diesen Gesichtspunkten ist auch das Takeover-Zertifikat der RCB von Interesse. Wenn auch nach Kroatien keine weiteren EU-Kandidaten in Sicht sind, ist die Europaerweiterungs-Fantasie noch nicht vorbei; den nach der EU-Fantasie kommt die EWU-Fantasie. Hier werden wohl Slowenien und Litauen die ersten EWU-Kandidaten sein. Auch die Börse Ljubljana (Slowenien) stieg in diesem Jahr schon um 22%. Auch neue Börsen wie Montenegro (+108% in diesem Jahr) und Makedonien (+82% in diesem Jahr) machen mit großen Kurssprüngen Furore Freilich sind diesen neuen „Exotenbörsen“ noch sehr illiquide und klein. Haben Sie dennoch den Mut, auch solchen Mini-Börsen in Osteuropa Beachtung zu schenken. Bisher haben diese erst jetzt in den Blickpunkt rückenden Mini-Ostbörsen klar outperformt und dies dürfte noch eine Weile andauern. Auch der Balkan-Baltikum Fonds der Hamburger Berenberg Bank setzt auf die wachstumsstarken Balkan-Länder Dies wird ein auch Thema der nächsten Vortrags – und Seminarreihe sein. Also erst informieren und dann investieren!
Hinweis: der Autor Andreas Männicke wird im Rahmen der Börsen-Seminarreihe von Trading-house.net am 6.10.06 in Berlin, am 13.10.06 in Frankfurt/M und am 20.10.06 in München einen Vortrag über die „Handelsmöglichkeiten in Osteuropa“ halten. Rechtzeitige Anmeldung ist unter www.trading-house.net aufgrund der begrenzten Plätze zu empfehlen. Das nächste ESI-Ostbörsen/Rohstoff-Seminar „Go East!“ wird am 18. Oktober in Frankfurt/M um 17.30 Uhr stattfinden und hier werden auch einige Crash-Thesen diskutiert werden. Infos und Anmeldung unter www.eaststock.de, Tel: 040/6570883
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| 29.09.06 13:45 Uhr