Playboy-Häschen düpiert die Wall Street!
Der US-Bundesstaat Nebraska bringt offensichtlich ganz besonders talentierte Anleger hervor. Der berühmteste ist natürlich Warren Buffett, das Orakel der Nebraska-Metropole Omaha. Der 75 Jahre alte Buffett bekommt nun aber tüchtig Konkurrenz. Die Dame ist 23 jährig und wunderschön.
Klar, ist sie jetzt das Gesprächsthema an der Wall Street. Amy Sue Cooper heisst die junge Dame und ihres Zeichens „Playboy“-Model. Sie war im 2005 das „Cyber Girl des Jahres“, also nach Ansicht der Leser die hübscheste unter den Ladies aus der Online-Ausgabe des Männermagazins.
Erfolgreich ohne Uni-Abschluss
Coopers Börsenspürnase wurde per Zufall entdeckt, nachdem der „Playboy“ anfangs Jahr zusammen mit dem für Aktienhändler konzipierten Informationsdienst TradingMarkets.com einen Börsenwettbewerb unter zehn ehemaligen Playmates startete. Aufgabe: Ohne fremde Hilfe fünf Aktien auswählen. Preis: Wer Ende 2006 die beste Kursentwicklung vorweist, bekommt 50'000 US-Dollar für eine wohltätige Organisation nach freier Wahl. Hier das Zwischenresultat:
Die 23 Jahre alte Amy Sue Cooper, der die Börse bis anhin völlig schnuppe war, hat im ersten Halbjahr einen Kursgewinn von satten 32,4 Prozent eingelocht. Damit schnitt sie besser ab als der beste amerikanische Investmentfonds. Dieser Nebenwertefonds, der Pacific Advisors Small Cap Fund, gewann im gleichen Zeitraum 20,7 Prozent. Der Fondsmanager dazu: „Sie hat offensichtlich ihre Hausaufgaben gemacht, um ein paar gute Aktien zu finden.“
Schön diversifiziert
Die Top-Aktie in Coopers Portfolio ist Pacific Ethanol, ein Produzent von Biodiesel. Der Kurs explodierte um fast 130 Prozent. Die schlaue Cooper fand heraus, dass sich Bill Gates im vergangenen Jahr mit einem Viertel an der Gesellschaft beteiligte. Eine andere Ertragsperle ist Dril-Quip, ein kleiner Ausrüster für Hochsee-Ölbohrinseln, dessen Kurs um über 70 Prozent hochschnellte. Hier hatte die junge Dame viel Glück. Sie kennt die Gesellschaft gar nicht, findet den Namen Dril-Quip „einfach aufregend“. Trotz ihrer Bewunderung für den Microsoft-Gründer Bill Gates verlor sie mit seinen Aktien. Auch der Kurs des bekannten Biotechnologiekonzerns Amgen schmierte ab, obwohl Cooper als ausgebildete Krankenschwester etwas von Pharma versteht. Leicht im Plus liegt dagegen Indevus, eine kleine Biotechfirma, die auf Zulassung ihrer Medikamente gegen Geschlechtskrankheiten und Aids hofft.
Hoffnung besteht
Für die Wall Street-Händler ist aber noch nicht Feierabend. Es besteht durchaus noch Hoffnung, den Wettbewerb Ende 2006 als Gewinner abzuschliessen. Insgesamt liegen die zehn Model-Portfolios im Vergleich zum Jahresanfang mit 2,8 Prozent im Minus. Heruntergezogen wird der Durchschnitt von Amy McCarthy (Cyber Girl Januar 2005), die als einzige fünf Nieten im Depot hat und bisher 24,3 Prozent Miese machte. Die Aktie des Verlags Playboy Enterprises war beim Wettbewerb übrigens ausgenommen. Zum Glück für die Mädels, sonst hätten sie wahrscheinlich zugelangt. Die Playboy-Aktie ist in diesem Jahr nämlich um 28 Prozent getaucht.
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| 14.07.06 11:11 Uhr