Schubs, ETFs

Es vergeht fast keine Woche, wo nicht in Zürich oder Frankfurt neue Exchange Traded Funds (ETFs) an die Börse gebracht werden.

Ein Schubs für ETFs!. Dies ist der jüngste Beweis, dass ETFs, auch Indexfonds oder Tracker genannt, keine kurzlebige Modeerscheinung sind.

ETFs sind börsengehandelte, rechtlich den Anlagefonds gleichgestellte Anlagevehikel mit unbeschränkter Laufzeit, die passiv beispielsweise einen Korb von Aktien- oder Anleihen nachbilden und für eine index-, länder-, sektor- oder branchenorientierte Anlagestrategie genutzt werden können. Der Bestand der ETFs hat sich seit der Lancierung in Europa im Jahr 2000 jährlich verdoppelt. Weltweit beläuft sich das Volumen auf gegen 400 Mrd. US-Dollar. Ein ganz logischer Siegeszug Der Siegeszug der ETFs, die erstmals im Jahr 1993 in den USA auftauchten, erklärt sich mit den zahlreichen Vorzügen für die Investoren. Wegen der Börsennotierung lassen sich Indexfonds bei einer hohen Transparenz ebenso flexibel wie kurzfristig einsetzen, was besonders institutionelle Investoren schätzen. Im Unterschied zu herkömmlichen Anlagefonds werden überdies beim Handel an der Börse weder Ausgabe- noch Rücknahmekommissionen fällig. Zugleich sind ETFs mit jährlichen Verwaltungsgebühren von rund einem halben Prozentpunkt deutlich günstiger als aktiv verwaltete Fonds, die sich allein ihre Expertise rund dreimal teurer bezahlen lassen. Schliesslich erlauben ETFs für Anleger mit einem kleinen Budget eine sonst unerreichte Diversifikation. Mit dem Kauf eines einzigen ETF auf dem DAX-Index werden beispielsweise auf einen Schlag Anteile an allen DAX-Unternehmen erworben. Selber in die Hand nehmen In der Praxis liegen ETFs mehrheitlich noch immer in den Depots von Institutionellen. Dies mag auch daran liegen, dass sich die Eignung der ETFs für Privatanleger in unseren Breitengraden noch nicht überall herumgesprochen hat. Zusätzlich sind die Anreize zum Vertrieb von ETFs gering, fehlen doch für die Verkäufer die sonst üblichen Bestandeskommissionen. Kluge Privatanleger müssen deshalb ihr Schicksal selber in die Hand nehmen und ihre Bank oder ihren Vermögensverwalter zuweilen in die richtige Richtung schubsen.
@ ad-hoc-news.de | 31.10.06 12:55 Uhr