Das lässt doch aufhorchen: Die deutsche Fondsindustrie hat im Oktober mehrere Hundert Millionen Euro an Volumen verloren.
Aktienfonds bluten!. Zertifikate und Exchange Traded Funds (ETFs) machen den klassischen Fondsprodukten immer mehr Konkurrenz.
Im Oktober verlor die Branche per Saldo insgesamt wieder mehrere hundert Mio. Euro. Vor allem Aktienfonds litten stark unter den Abflüssen. Mit über 1,14 Mrd. Euro zogen Anleger aus dieser Fondskategorie sogar mehr Geld ab als im August, wo die Nachricht von über einer Mrd. Euro weniger Mittel bereits wie eine Bombe einschlug.
Verheerende Bilanz
Für die Fondsindustrie in Deutschland wird die Lage langsam prekär: Allein bei Aktienfonds summierten sich die Abflüsse in den vergangenen drei Monaten auf knapp drei Mrd. Euro. Werden die sieben Mrd. Euro dazu gezählt, die schon im zweiten Quartal aus Aktienfonds abgezogen wurden, sieht die Bilanz für dieses Jahr verheerend aus.
Auch Rentenfonds lassen Haare
Investoren in Deutschland haben auch für Rentenfonds ganz offensichtlich nicht mehr viel übrig. Der Abwärtstrend hat sich im Oktober weiter beschleunigt. Investoren vekauften Anteile für rund 750 Mio. Euro. Insgesamt summiert sich die Minus-Bilanz bei Rentenfonds damit seit Juli dieses Jahres auf satte 2,7 Mrd. Euro.
Wohin fliesst das Geld?
Für den Abwärtstrend machen Experten den boomenden Zertifikatemarkt und die daran gut verdienenden Banken verantwortlich. Gemäss Hochrechnungen des Derivate-Forums, einem Zusammenschluss von acht grossen Emissionshäusern, sollen in Deutschland bereits über 100 Mrd. Euro in Derivate geflossen sein. Eine ganz erstaunliche Zahl. Denn damit wäre der Markt für strukturierte Produkte halb so gross wie der für Aktienfonds. Und dann sind da noch die Exchange Traded Funds (ETFs), die den klassischen Fonds immer mehr das Wasser abgraben. Kein Wunder, bei deren insgesamt durchzogenen Performance.
@ ad-hoc-news.de
| 23.11.06 17:56 Uhr