Auf fünf und zehn Jahre betrachtet, schafft es gerade einmal ein Viertel aller Fonds, den jeweiligen Vergleichsindex zu schlagen.
Überall Aktienfonds-Underperformer!. Und was die Sache für die Anleger noch schwieriger macht: Es sind fast immer andere Namen.
Das ist das Ergebnis der jüngsten Untersuchung des Fondsanalysehauses e-fundresearch.com. So haben beispielsweise nur 15 Prozent aller Fonds, die in amerikanische Aktien investieren, auf Zehnjahresfrist den Standard & Poor’s 500 Index geschlagen und nur 10 Prozent aller Europa-Aktienfonds haben in diesem Zeitraum den MSCI Europe übertroffen.
Mutlose Fondsmanager
Nebst den hohen Kosten ist die Passivität der Fondsmanager der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden. Tatsache ist: Viele Fonds folgen ihrem Vergleichsindex so nah, dass man eigentlich nicht mehr von aktivem Fondsmanagement sprechen kann. Wer sich zu weit vom Index entfernt und scheitert, verliert rasch seinen Arbeitsplatz, wer sich aber in der Nähe des Vergleichsindex bewegt, glänzt nicht, fällt aber auch nicht negativ auf. Offensichtlich können die grossen Fonds mittlerweile ganz gut damit leben. Die Anleger weniger.
Die Mutlosigkeit ist messbar. Der so genannte Tracking Error, der die Abweichung eines Fondsportfolios zum Vergleichsindex angibt, liegt beispielsweise für Europa-Aktienfonds gemessen am MSCI Europe über zwei Jahre gerechnet bei 3,8 Prozent. Dies bedeutet: Die jährliche Differenz zwischen der Fondsrendite und der Rendite des Index liegt zwischen minus und plus 4 Prozent. Noch vor zwei Jahren lag dieser Wert doppelt so hoch. Soll man also für diese mögliche Outperformance tatsächlich teure intransparente Fonds kaufen?
Chancenlos gegen ETFs
Die Fonds müssen eine ganze Menge von offen gelegten und versteckten Kosten zuerst einmal verdienen, bevor die Wertentwicklung des Vergleichsindex in Reichweite rückt. Ein Beispiel: Ein passiver börsengehandelter Indexfonds, also ein Exchange Traded Fund (ETF) auf grosse Aktienindizes kostet insgesamt zwischen 0,3 bis 0,4 Prozent. Ein aktiv geführter Aktienfonds hingegen bringt es auf rund 1,6 Prozent. Dazu kommen noch die Transaktionskosten, weiterhin ein Geheimnis der Fondsindustrie. Summa summarum: Aktienfonds, die ihren selbst gewählten Referenzindex nicht kontinuierlich schlagen, haben keine Berechtigung in Ihrem Depot!
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| 25.07.06 08:21 Uhr