Outsourcing bleibt weiter einer der Mega-Trends unserer Zeit.
Serie: Darvas-Werte Folge 1: People Support (PSPT). PeopleSupport ist einer von drei großen Call-Center-Anbietern, die von den Philippinen aus agieren. Die Philippinen machen Indien einen immer größeren Teil des Outsourcing-Geschäfts streitig. Die Aktie von PeopleSupport hat sich seit dem IPO 2004 vervierfacht und hat weiteres Potenzial.
2000 startete das Unternehmen sein Call-Center-Geschäft auf den Philippinen, zu einer wo diese Branche dort quasi nicht existent war.
PeopleSupport entschied sich bewusst gegen Indien, weil die dortige BPO (Business Process Outsourcing Industry) ursprünglich aus der Notwendigkeit text-basierter Kommunikation für Internetkunden entstanden war.
PeopleSupport war aber davon überzeugt, dass speziell amerikanische Kunden Wert darauf legen, direkt mit der Kundenbetreuung zu sprechen. In Indien waren da Kommunikationsprobleme vorprogrammiert, vor denen amerikanische Konzerne wie Dell zurückschreckten.
Die Alternative waren die Philippinen mit einer jungen und gut ausgebildeten Arbeiterschaft. “Die Philippinen haben eine viel stärker amerikanisierte Arbeiterschaft und eine stärker amerikanisierte Kultur”, sagt PeopleSupport CEO Lance Rosenzweig. Zwar sind die Gehälter auf den Philippinen rund 15 Prozent höher als in Indien (ca. 3 US-Dollar pro Stunden auf den Philippinen) aber es stellte sich heraus, dass ein “vertrauter Akzent” wichtiger für die amerikanische Firmen war als extrem niedrige Kosten.
Die Führungsmannschaft von PeopleSupport hatte den richtigen Riecher. Die BPO-Branche explodierte auf den Philippinen von quasi null auf 250.000 Angestellte im letzten Jahr. Die Umsätze aus dem Call-Center-Geschäft sollen in den kommenden sieben Jahren mehr als 30 Prozent jährlich wachsen und 2012 die Marke von 5 Milliarden US-Dollar übersteigen.
Letztes Jahr wurden nach Angaben von Siva Sundaraj, einem Analysten bei Frost&Sullivan Asia-Pacifc, dort bereits 850 Millionen US-Dollar umgesetzt.
Egal ob Dell, Sony oder AOL - alle haben sie im vergangenen Jahr einen Teil ihrer Kundenbetreuungsdienstleistungen auf die Philippinen ausgelagert. Selbst große indische Outsourcing-Unternehmen wie Firstsource Solutions haben ihrerseits das Call-Center-Geschäft auf die Philippinen ausgelagert.
BPO ist dank Regierungsunterstützung und einem großen Reservoir an gebildeten, englisch sprechenden jungen Leuten die am stärksten wachsende Branche auf den Philippinen - und PeopleSupport ist mit rund 8.000 Mitarbeitern eine der größten dortigen Firmen. Zu den Kunden gehören beispielsweise Expedia, E-Loan und Washington Mutual.
Von 2001 bis 2005 verdreifachten sich die Umsätze von PeopleSupport auf 62 Millionen US-Dollar. 2003 wurde erstmals ein Nettogewinn erwirtschaftet, der 2005 bereits 22 Millionen US-Dollar betrug. 2006 dürften die Umsätze bereits auf 110 Millionen US-Dollar gestiegen sein.
Seit Aufnahme der Börsennotierung 2004 hat sich der Kurs der Aktie vervierfacht. Und es spricht viel dafür, dass es in diesem Stil weitergeht.
“Die hohe Nachfrage hält an”, sagt Albert Lee, Analyst bei der Maxim Group in New York City. Ohne Schulden und mit 140 Millionen US-Dollar auf dem Bankkonto ist PeopleSupport aktiv auf der Suche nach Übernahmen, um noch schneller wachsen zu können. Spätestens 2008 soll zudem ein neuer Call-Center-Stützpunkt eröffnet werden. Auch in Vietnam und Thailand ist PeopleSupport bereits auf der Suche nach geeigneten Standorten.
Das einzige Problem von PeopleSupport: Das Unternehmen tut sich schwer genügend neue Arbeitskräfte zu finden und hat daher beispielsweise in Einkaufszentren Kioske aufgestellt, um direkt Arbeitskräfte anwerben zu können.
Die Aktie bewegt sich in einer abgeschlossenen Darvas-Box und könnte kurz vor dem Ausbruch auf ein neues Allzeit-Hoch stehen.
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| 18.01.07 10:33 Uhr