Der türkische Aktienmarkt durchlief in den letzten Wochen eine Konsolidierung.
Auf die Türkei setzen. Die fundamentalen Rahmenbedingungen für Kurssteigerungen sind aber weiterhin gegeben.
Investoren fragten in den Vorjahren kaum nach der politischen Stabilität, wenn sie sich in der Türkei engagierten. Das hat sich in diesem Jahr geändert. Die Türkei rückte in den letzten Monaten vor allem aufgrund der Turbulenzen um die gescheiterte Wahl von Abdullah Gül zum Präsidenten im Blickpunkt. Gül ist der Präsidentschaftskandidat der islamischen Regierungspartei AKP. Daher traf die Nominierung auf den Widerstand der säkularen Kräfte. Es wurde sogar über einen Militärputsch im Falle der Ernennung von Gül spekuliert. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt und alle Augen richten sich auf die vorgezogenen Parlamentswahlen am 22. Juli.
Sollten diese zur weiteren Beruhigung der politischen Lage beitragen, wovon die meisten politischen Beobachter ausgehen, dann werden wieder verstärkt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Vordergrund treten. Und die sind weiterhin gut. Nach einem durchschnittlichen Wachstum von über sieben Prozent in den letzten fünf Jahren wird das BIP nach den Prognosen der Bank Austria 2007 erneut um über fünf Prozent zulegen. In den kommenden beiden Jahren wird sogar wieder eine Wachstumsbeschleunigung auf über sechs Prozent erwartet. Das größte Problem stellt derzeit die hohe Inflation von 9,2 Prozent dar. Signifikante Senkungen des hohen Leitzinses von 17,50 Prozent sind daher in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Zumal die Notenbank wie auch der IWF den Verlust an fiskalischer Disziplin im Vorfeld der Wahlen kritisierten. Erst 2008 ist der Bank Austria zufolge mit einem signifikanten Sinken des Leitzinses auf 14,00 Prozent bis zum Jahresende zu rechnen.
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| 04.07.07 12:00 Uhr