Trauermesse, Papst

Zahlreiche Gläubige und Besucher sowie Staatsgäste aus aller Welt sind zur Trauermesse für Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

26.04.2025 - 10:11:19

Trauermesse für Papst Franziskus auf Petersplatz begonnen. Der Abschied vom toten Pontifex fällt vielen von ihnen schwer.

  • Hunderttausende Menschen nehmen Abschied von Papst Franziskus. - Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa

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  • Auch US-Präsident Donald Trump ist mit seiner Frau Melania angereist. - Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

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  • Der ukrainische Präsident Selenskyj kam wenige Momente nach US-Präsident Trump auf den Petersplatz. - Foto: Markus Schreiber/AP/dpa

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Hunderttausende Menschen nehmen Abschied von Papst Franziskus. - Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpaAuch US-Präsident Donald Trump ist mit seiner Frau Melania angereist. - Foto: Andrew Medichini/AP/dpaDer ukrainische Präsident Selenskyj kam wenige Momente nach US-Präsident Trump auf den Petersplatz. - Foto: Markus Schreiber/AP/dpa

In Anwesenheit von Staatsgästen aus aller Welt hat in Rom die Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus begonnen. Begleitet von lateinischen Gesängen wurde der Sarg mit dem Leichnam aus dem Petersdom auf den Petersplatz getragen und dort vor dem großen Altar aufgestellt.

Neben der Polit-Prominenz, Monarchen, mehr als 200 Kardinälen und gut 4.000 anderen Geistlichen versammelten sich rund 140.000 Menschen dicht gedrängt auf dem Vorplatz der mächtigen Basilika und in den umliegenden Straßen. Sie kamen, um Abschied zu nehmen von dem Pontifex, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war. Bereits gegen 5.30 Uhr wurden die ersten auf den Petersplatz gelassen.

Ausnahmezustand in Rom

Der Totenmesse stand der italienische Kardinal Giovanni Battista Re vor. Der 91-Jährige ist Dekan des Kardinalkollegiums und leitete schon die Trauerfeier für Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. im Januar 2023.

Der Gottesdienst und damit verbunden die Ankunft von mehr als 160 Delegationen sorgte in Rom für einen Ausnahmezustand. Unter anderem wegen US-Präsident Donald Trump, der am späten Freitagabend mit seiner Frau Melania in der Air Force One auf dem Flughafen Fiumicino landete, herrschten extreme Sicherheitsvorkehrungen. Etliche Straßen waren in der italienischen Hauptstadt gesperrt. Rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten.

Top-Politiker erweisen die letzte Ehre - Selenskyj doch dabei

Die vielen Staatsgäste nahmen seitlich des Altars Platz. Ganz vorne saß Präsident Javier Milei aus Franziskus' Heimatland Argentinien. Daneben waren die Italiener mit Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Aus Deutschland waren unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz angereist.

Entgegen seiner eigenen Andeutung kam auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er hatte gesagt, dass er es möglicherweise nicht nach Rom schaffe, als er am Freitag in Kiew einen Stadtteil besuchte, den Russland zuvor heftig bombardiert hatte.

Viele internationale Politiker werden die Trauerfeier nutzen, um - zumindest kurz - miteinander zu sprechen. Das kündigte etwa Trump an, auch wenn er keine offiziellen Termine auf seiner Agenda hatte. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni traf am Freitag unter anderem den britischen Premier Keir Starmer. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der französische Präsident Emmanuel Macron sind nach Rom gekommen.

Massive Sicherheitsvorkehrungen

Als das Requiem bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begann, standen die Menschen bis ans Ende der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione. Auf der etwa 500 Meter langen Prachtstraße und bis hin zur Engelsburg am Tiber verfolgen sie über riesige Monitore die Trauerfeier. An mehreren Orten der Stadt waren Leinwände aufgebaut.

Das gesamte Gebiet rund um den Vatikan wird strengstens bewacht, es gelten die höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Scharfschützen, Hundestaffeln, Patrouillen auf dem Fluss Tiber, Polizisten und Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Das italienische Heer ist zudem mit Kampfjets in Bereitschaft.

Trauerzug durch Rom mit Sarg im Papamobil

Nach der Trauermesse wird der Sarg zunächst wieder in den Petersdom gebracht. Anschließend werden die sterblichen Überreste für die Beisetzung in die Basilika Santa Maria Maggiore gebracht. Der Trauerzug fährt rund sechs Kilometer durch die Innenstadt Roms an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei - etwa der Piazza Venezia, dem Forum Romanum und dem Kolosseum. Der Sarg von Franziskus soll in einem umgebauten Papamobil gefahren werden.

Einen solchen Trauerzug hat auch die Ewige Stadt schon lange nicht mehr gesehen. Als erster Papst seit mehr als 120 Jahren wird Franziskus nicht im Petersdom in den vatikanischen Grotten begraben, wie noch seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nur sieben seiner Vorgänger liegen in Santa Maria Maggiore, zuletzt wurde Clemens IX. dort beigesetzt – im Jahr 1669.

Letzte Ruhestätte außerhalb des Vatikans

Nach der Fahrt erreicht der Sarg die Marienkirche unweit des römischen Hauptbahnhofs Termini. Die Beisetzung findet in verhältnismäßig kleinem und nicht-öffentlichem Rahmen statt: mit Kardinälen, aber auch mit Franziskus' engen Mitarbeitern und seinem persönlichen Krankenpfleger.

Auf Wunsch des Papstes sollen auch einige Arme und Obdachlose dabei sein, die sich von Franziskus verabschieden können. Der Pontifex, der am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren wurde, hatte sich zu Lebzeiten stets für die Abgehängten und Ausgestoßenen der Gesellschaft eingesetzt.

In einem Schriftstück, das nach katholischem Ritus in seinen Sarg gelegt wurde, steht: «Franziskus hinterließ allen ein bewundernswertes Zeugnis der Menschlichkeit, der heiligen Lebensführung und der universalen Vaterschaft.»

@ dpa.de