Israels, Armee

Wieder müssen palästinensische Zivilisten im Gazastreifen ihre Aufenthaltsorte verlassen.

27.07.2024 - 10:28:46

Israels Armee ordnet Räumung eines Teils von Chan Junis an. Hamas-Kämpfer sind in eine humanitäre Zone eingesickert. Israel will sie mit aller Härte bekämpfen.

Die israelische Armee hat die palästinensischen Zivilisten in einem Teil der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen dazu aufgefordert, diese Gegend unverzüglich zu verlassen. «Wegen beträchtlicher terroristischer Aktivitäten und Raketenfeuers auf den Staat Israel aus den südlichen Gebieten von Chan Junis heraus ist der Verbleib in diesem Areal gefährlich geworden», teilte das Militär mit. Das zu räumende Gebiet liegt in einer von Israel deklarierten humanitären Zone. Die Grenzen dieser Zone würden entsprechend geändert, hieß es in der Armeemitteilung weiter. 

Das Militär stehe kurz davor, mit aller Härte gegen die Trupps der islamistischen Hamas in Chan Junis vorzugehen. Die betroffene Bevölkerung werde deshalb dazu aufgefordert, das Gebiet in Richtung der nahe gelegenen humanitären Zone in Al-Mawasi zu verlassen. Die Aufforderung sei über SMS-Botschaften, telefonische Voice-Messages und Flugblätter verbreitet worden. 

Israels Streitkräfte bekämpfen in Chan Junis seit Wochen Verbände der Hamas-Milizen, die sich dort neu aufgestellt haben. Die palästinensische Bevölkerung gerät bei diesen Kämpfen immer wieder ins Kreuzfeuer. Die häufigen Räumungsanordnungen des israelischen Militärs treiben in der Regel Tausende Menschen in die Flucht. Viele von ihnen sind gezwungen, immer wieder aufs Neue in vermeintlich sichere Gebiete zu ziehen. 

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.

 

 

 

 

@ dpa.de