Stationen, Pontifikat

Während seiner fast zwölfjährigen Amtszeit greift der Argentinier Jorge Mario Bergoglio immer wieder heikle Themen auf.

21.04.2025 - 11:08:23

Die wichtigsten Stationen im Pontifikat des Franziskus. Er muss sich etwa mit dem Missbrauchsskandal der Kirche auseinandersetzen.

  • Während seines Pontifikats hat Papst Franziskus Millionen Menschen bewegt. (Archivbild) - Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

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  • Anlässlich der Heiligsprechung seines polnischen Vorgängers Johannes Paul II. trifft Papst Franziskus auf dem Petersplatz auf dessen Landsleute. (Archivbild) - Foto: picture alliance / dpa

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  • Dem Papst wird vom damaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk im Vatikan der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. (Archivbild) - Foto: picture alliance / dpa

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  • Franziskus auf dem leeren Petersplatz, bevor er während der Corona-Pandemie den Sondersegen «Urbi et Orbi» erteilt. (Archivbild) - Foto: Yara Nardi/REUTERS/AP/dpa

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  • Franziskus hält auf dem Petersplatz die Trauermesse für seinen verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. (Archivbild) - Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

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  • Der Papst öffnet die Heilige Pforte zum Heiligen Jahr 2025 im Petersdom. (Archivbild) - Foto: Remo Casilli/Pool Reuters/AP/dpa

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Während seines Pontifikats hat Papst Franziskus Millionen Menschen bewegt. (Archivbild) - Foto: Andrew Medichini/AP/dpaAnlässlich der Heiligsprechung seines polnischen Vorgängers Johannes Paul II. trifft Papst Franziskus auf dem Petersplatz auf dessen Landsleute. (Archivbild) - Foto: picture alliance / dpaDem Papst wird vom damaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk im Vatikan der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. (Archivbild) - Foto: picture alliance / dpaFranziskus auf dem leeren Petersplatz, bevor er während der Corona-Pandemie den Sondersegen «Urbi et Orbi» erteilt. (Archivbild) - Foto: Yara Nardi/REUTERS/AP/dpaFranziskus hält auf dem Petersplatz die Trauermesse für seinen verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. (Archivbild) - Foto: Andrew Medichini/AP/dpaDer Papst öffnet die Heilige Pforte zum Heiligen Jahr 2025 im Petersdom. (Archivbild) - Foto: Remo Casilli/Pool Reuters/AP/dpa

Mit dem Tod von Papst Franziskus endet sein Pontifikat. Wichtige Stationen aus fast zwölf Jahren:

2013

13. März: Der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio wird im Alter von 76 Jahren zum Papst gewählt und gibt sich den Namen Franziskus.

8. Juli: Als erstes Reiseziel als Papst wählt er Italiens Insel Lampedusa, Symbol des Flüchtlingselends im Mittelmeer.

26. November: Der Papst veröffentlicht sein erstes Lehrschreiben «Evangelii gaudium», in dem er erneut Reformen und einen radikalen Wandel fordert.

2014

22. Februar: Der Papst erhebt unter anderen den deutschen Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller zum Kardinal.

27. April: Im Beisein von Benedikt XVI. spricht Franziskus seine Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig.

21. Juni: Bei seinem Besuch im italienischen Kalabrien erklärt er die Mitglieder der Mafia für exkommuniziert.

7. Juli: Zum ersten Mal in seiner Amtszeit trifft sich Franziskus öffentlich mit Opfern sexuellen Missbrauchs.

2015

13. März: Franziskus kündigt ein außerordentliches Heiliges Jahr an. Das «Jubiläum der Barmherzigkeit» soll vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 dauern.

12. April: Der Papst bezeichnet den Tod von möglicherweise bis zu 1,5 Millionen Armeniern im Ersten Weltkrieg im Osmanischen Reich als «ersten Völkermord im 20. Jahrhundert». Die Türkei protestiert.

18. Juni: In seiner Umwelt-Enzyklika «Laudato si» prangert er ein «selbstmörderisches» Verhalten der Konsumgesellschaft an.

25. September: Vor der UN-Vollversammlung in New York fordert er die Weltgemeinschaft zum Kampf gegen Armut und Umweltzerstörung auf.

2016

12. Februar: Historische Begegnung auf Kuba mit Kyrill I., dem russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen. Es ist das erste Treffen zwischen Oberhäuptern dieser beiden Kirchen.

8. April: Im Schreiben «Amoris laetitia» lässt Franiskus zwar bei den Streitthemen Homosexualität und Wiederverheiratung die Vorgaben in Kraft, eröffnet aber für die Ortskirchen neue Spielräume.

6. Mai: Als erster Papst erhält Franziskus den Aachener Karlspreis. Er fordert Europa auf, sich an seine Gründungsideale zu erinnern.

2017

6. Februar: Der Pontifex empfängt erstmals die Spitzen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Vatikan.

1. Juli: Franziskus entlässt den deutschen Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller als Chef der Glaubenskongregation. Müller soll gegen Reformen in der katholischen Kirche sein.

2018

18. Mai: Nach Missbrauchsvorwürfen gegen Priester bietet die gesamte chilenische Bischofskonferenz den Rücktritt an. Der Papst entlässt fünf der 34 Bischöfe.

26. August: In Irland verurteilt Franziskus den tausendfachen sexuellen Missbrauch und die Misshandlungen von Kindern und Frauen durch katholische Geistliche in dem Land scharf. Der Pontifex trifft Opfer.

2019

16. Februar: Franziskus entlässt den Ex-Kardinal und früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, aus dem Priesteramt. Diesem wird sexueller Missbrauch von Kindern und Priesteranwärtern vorgeworfen.

24. Februar: Auf einem Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan sagt der Papst ein konsequentes Durchgreifen gegen Täter zu. Kritiker bemängeln, dass konkrete Taten fehlen. Im Mai ordnet er eine Meldepflicht für Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche an.

2020

12. Februar: In seinem mit Spannung erwarteten Lehrschreiben «Querida Amazonia» stellt der Papst keine Lockerung des Zölibats in Aussicht.

27. März: Wegen der Corona-Pandemie erteilt Franziskus in Rom den Sondersegen «Urbi et Orbi». Der Segen wird eigentlich nur zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen.

4. Oktober: Franziskus legt in der Sozial-Enzyklika «Fratelli tutti» seine Vision von einer besseren Politik und einer solidarischen Gesellschaft nach der Pandemie vor.

2021

28. Mai: In der Krise um Kardinal Rainer Maria Woelki sendet der Papst zwei Bischöfe zu einer offiziellen Prüfung ins Erzbistum Köln.

10. Juni: Franziskus lehnt überraschend schnell den Rücktritt des Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, ab. Dieser hatte wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche seinen Amtsverzicht angeboten.

24. September: In der Missbrauchsaffäre des Erzbistums Köln wirft der Papst Kardinal Woelki «große Fehler» vor. Doch dürfen er und die Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff im Amt bleiben.

2022

4. November: Im muslimischen Golfstaat Bahrain prangert Franziskus die «Kriegstreiberei» einiger Staaten an, nennt aber keine Schuldigen. Scheinbar nimmt er damit auch Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

20. November: Die katholische Kirche in Deutschland stößt beim Vatikan mit ihren Reformanstrengungen auf Widerstand. Während einer Pflichtvisite sprechen rund 60 Bischöfe mit Franziskus.

2023

6. Januar: Mit einem festlichen Totenamt ehrt die katholische Kirche Papst Benedikt XVI., der am Silvestertag 2022 starb. Franziskus leitet das Requiem für den emeritierten Papst auf dem Petersplatz.

7. Juni: An Franziskus wird unter Vollnarkose eine sogenannte Laparotomie, also die Öffnung der Bauchhöhle, vorgenommen.

18. Dezember: Der Papst macht den Weg für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare frei, homosexuelle Partnerschaften werden aber weiter nicht mit einer herkömmlichen Ehe gleichgestellt.

2024

19. März: In seiner Autobiografie mit dem Titel «Leben. Meine Geschichte in der Geschichte» berichtet Franziskus von seiner Zeit in Argentinien über seine Papstwahl im Jahr 2013 bis hin zu Spekulationen über einen Rücktritt.

29. März: Überraschend und sehr kurzfristig sagt Franziskus wegen gesundheitlicher Probleme seine Teilnahme am traditionellen Kreuzweg an Karfreitag in Rom ab. Die Ostermesse auf dem Petersplatz feiert er aber mit.

8. April: In der Erklärung «Dignitas infinita» prangert Franziskus Abtreibungen und das Austragen von Kindern durch Leihmütter als schwere Verstöße gegen die Menschenwürde an. Geschlechtsanpassungen und «Gender-Theorie» geißelt er als Verstöße gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen.

24. Dezember: Der Papst öffnet die Heilige Pforte des Petersdoms. Damit beginnt das Heilige Jahr, das in der Regel alle 25 Jahre gefeiert wird.

2025

6. Januar: Er ernennt mit Ordensschwester Simona Brambilla erstmals eine Frau zur Leiterin einer großen Vatikanbehörde. In anderen Staaten wäre dies gleichbedeutend mit dem Amt einer Ministerin.

14. Februar: Franziskus muss ins Krankenhaus. Bei einer Computertomographie wird der «Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung» festgestellt. Die Rede ist von einem «komplexen Krankheitsbild» und einer Atemwegsinfektion mit verschiedenen Erregern. Nach 38 Tagen wird er aber doch entlassen und kann in den Vatikan zurück.

20. April: Am Ostersonntag spendet Franziskus vor Zehntausenden Gläubigen den Segen Urbi et Orbi. Seine Osterbotschaft muss aber ein anderer Geistlicher vortragen. Er selbst sagt nur wenige Sätze. Dabei wirkt er sehr geschwächt.

21. April: Franziskus stirbt im Alter von 88 Jahren. «Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus in das Haus des Vaters zurückgekehrt», heißt es in der Mitteilung des Vatikans.

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