Unionsfraktionsvize und Verteidigungspolitiker Johann Wadephul (CDU) hält die Entscheidung der USA, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen auch auf russischem Territorium zu gestatten, für "verständlich" und fordert ein Nachziehen Deutschlands.
18.11.2024 - 11:28:25Union verlangt Nachziehen Deutschlands bei Langstreckenwaffen
"Es gibt einen diametralen Unterschied, ob ich die USA bei ihrem Einsatz gegen Saddam Hussein unterstütze oder der überfallenen Ukraine Nothilfe leiste. Da hat Scholz immer zu wenig zu spät geliefert." Wadephul spricht von einem "historischen Fehler seiner jetzt endenden Kanzlerschaft". "Der wird uns im freien Europa noch lange belasten. Unsere Gefährdung hat dadurch erheblich zugenommen." Aber nicht nur die Union fordert in Analogie zu den USA die Freigabe für die Ukraine zum Einsatz von Langstreckenwaffen auf russischem Territorium, sondern auch die Grünen. "Wenn die USA jetzt freigeben, muss Deutschland nachziehen", sagte die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sara Nanni, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Zugleich warnte Nanni Scholz davor, mit der Taurus-Frage und historischen Anleihen bei Gerhard Schröder Wahlkampf zu machen. "Gerhard Schröder hat verhindert, dass Deutschland in einen sinnlosen Krieg der USA gegen den Irak einzieht. Diese Entscheidung war damals richtig. Wenn Scholz jetzt über die Taurus-Frage Wahlkampf machen will, steht er auf der falschen Seite der Geschichte. Die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen."