Justizreform, Proteste

Seit Monaten wartet Israels Regierungschef Netanjahu auf eine Einladung ins Weiße Haus.

18.07.2023 - 08:01:40

«Tag des Widerstands» in Israel - Herzog trifft Biden. Nun kommt ihm Präsident Herzog zuvor. In Washington soll auch die umstrittene Justizreform Thema sein.

  • US-Präsident Joe Biden (l) bei einer früheren Begegnung mit Israels Präsident Izchak Herzog in Jerusalem. - Foto: Evan Vucci/AP/dpa

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  • Protest gegen die geplante Justizreform der israelischen Regierung in Tel Aviv. - Foto: Oded Balilty/AP/dpa

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  • Als Ausdruck ihres Widerstands gegen die geplante Justizreform blockieren israelische Militärreservisten den Eingang zu einem Militärstützpunkt. - Foto: Ilia Yefimovich/dpa

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US-Präsident Joe Biden (l) bei einer früheren Begegnung mit Israels Präsident Izchak Herzog in Jerusalem. - Foto: Evan Vucci/AP/dpaProtest gegen die geplante Justizreform der israelischen Regierung in Tel Aviv. - Foto: Oded Balilty/AP/dpaAls Ausdruck ihres Widerstands gegen die geplante Justizreform blockieren israelische Militärreservisten den Eingang zu einem Militärstützpunkt. - Foto: Ilia Yefimovich/dpa

In Israel hat wieder ein Protesttag gegen die von der Regierung vorangetriebene Schwächung der Justiz begonnen. Hunderte Demonstranten versammelten sich am Morgen Medienberichten zufolge in der Küstenstadt Tel Aviv, etliche blockierten dort auch den Eingang zur Börse. Rund Tausend Menschen, darunter viele Reservisten der Armee, versperrten Berichten zufolge zudem in Tel Aviv ein Hauptquartier des Militärs. Landesweit blockierten Menschen zudem mehrere Straßen und Autobahnen. In einer Stadt nördlich von Tel Aviv wurde eine Demonstrantin von einem Auto angefahren und verletzt. Polizeiangaben zufolge handelte es sich dabei um einen Unfall.

Mehrere Demonstranten wurden laut lokalen Medien vorübergehend festgenommen. In Tel Aviv kam es demnach auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Am «Tag des Widerstands» sollen laut Organisatoren landesweit den ganzen Tag über Kundgebungen und Störaktionen stattfinden.

Reservisten drohen mit Dienstverweigerung

Für den Nachmittag sind unter anderem Proteste an Bahnsteigen in mehreren Städten geplant. Der Zugverkehr könnte dadurch massiv gestört werden. Die Demonstranten wollen damit Druck auf die Regierung ausüben, die die Justizreform trotz des großen Widerstands im Land weiter vorantreibt. In der kommenden Woche soll nach Willen der rechts-religiösen Koalition ein wichtiger Teil der Reform zur Einschränkung des Höchsten Gerichts verabschiedet werden.

Auch mehrere Tausend Reservisten drohen, ihren Dienst nicht mehr antreten zu wollen, sollte ein Teil der Justizreform verabschiedet werden. Netanjahu bezeichnete ihre angekündigte Dienstverweigerung als «gesetzeswidrig».

Präsident Herzog bei Biden in Washington

Israels Präsident Izchak Herzog wird derweil am Dienstag in Washington US-Präsident Joe Biden treffen. Die Organisatoren der Proteste appellieren an die USA, ihren Einfluss zu nutzen und die Regierung an ihren umstrittenen Plänen zu hindern. Die USA sind traditionell Israels engste Verbündete. Washington hat schon mehrfach Bedenken über den geplanten Umbau der israelischen Justiz geäußert.

Gegen die Reformpläne gehen seit mehreren Monaten regelmäßig Zehntausende Israelis auf die Straße. Die Regierung wirft den Richtern vor, sich zu sehr in politische Entscheidungen einzumischen. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen, dass sich Israel in eine Diktatur verwandeln könnte.

@ dpa.de