Trump-Regierung, MilitÀrhilfe

Lange stand die Drohung im Raum, dass die USA unter Trump ihre Hilfen fĂŒr die Ukraine einstellen könnten.

04.03.2025 - 02:27:35

Trump-Regierung stellt MilitĂ€rhilfe fĂŒr Ukraine vorerst ein. Nun macht der US-PrĂ€sident Ernst. FĂŒr das attackierte Land dĂŒrfte das drastische Folgen haben.

  • US-PrĂ€sident Donald Trump macht Ernst mit seiner Drohung, der Ukraine die UnterstĂŒtzung der USA zu entziehen. - Foto: Uncredited/Pool/AP/dpa

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  • Trump macht nach dem Eklat beim Treffen mit Selenskyj seine Drohung wahr. (Archivbild) - Foto: Mystyslav Chernov/AP/dpa

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US-PrĂ€sident Donald Trump macht Ernst mit seiner Drohung, der Ukraine die UnterstĂŒtzung der USA zu entziehen. - Foto: Uncredited/Pool/AP/dpaTrump macht nach dem Eklat beim Treffen mit Selenskyj seine Drohung wahr. (Archivbild) - Foto: Mystyslav Chernov/AP/dpa

Die Regierung von PrĂ€sident Donald Trump stellt die US-MilitĂ€rhilfe fĂŒr die von Russland angegriffene Ukraine vorerst ein. Trump habe klargemacht, dass sein Fokus auf Frieden liege, hieß es aus dem Weißen Haus. Die Hilfe werde daher bis auf Weiteres ausgesetzt und einer ÜberprĂŒfung unterzogen. Der wenige Tage nach dem Eklat beim Besuch des ukrainischen PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus verkĂŒndete Schritt dĂŒrfte drastische Folgen fĂŒr die Ukraine haben.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, die UnterstĂŒtzung solle erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump sehe, dass die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte. Die Anordnung trete sofort in Kraft und betreffe Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die sich bereits in der Lieferung befĂ€nden oder bestellt worden seien. Der «Washington Post» zufolge wurde die Entscheidung bei einem Treffen am Montag im Weißen Haus getroffen. Trump tauschte sich demnach unter anderem mit Außenminister Marco Rubio, VizeprĂ€sident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth aus. 

Trump drohte bereits mit der Einstellung der Hilfen

Trump hatte die Ukraine-Hilfen schon wĂ€hrend des Wahlkampfes infrage gestellt und nach dem in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Streit mit Selenskyj im Oval Office am Freitag offen damit gedroht, der Ukraine jegliche UnterstĂŒtzung der USA zu entziehen. Er behauptete, der ukrainische PrĂ€sident sei nicht an Frieden interessiert, solange die USA militĂ€risch Hilfe leisteten, weil Selenskyj dies als strategischen Vorteil gegenĂŒber Russland betrachte. 

Unter Trumps AmtsvorgĂ€nger Joe Biden waren die Vereinigten Staaten der wichtigste UnterstĂŒtzer und mit Abstand grĂ¶ĂŸte Waffenlieferant der Ukraine. Seit dem Beginn der russischen Invasion vor gut drei Jahren stellte Bidens Regierung mehr als 65 Milliarden Dollar (gut 62 Milliarden Euro) allein an militĂ€rischer Hilfe fĂŒr Kiew bereit. Hinzu kamen andere Formen der UnterstĂŒtzung, etwa wirtschaftlicher oder humanitĂ€rer Art - wie auch Hilfe bei der Ausbildung von ukrainischen Kampfjet-Piloten und die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen. Offen ist, ob nun auch diese Hilfen vom Kurswechsel der Trump-Regierung betroffen sind. 

EuropÀer können fehlende US-Hilfen wohl kaum ausgleichen

Seit dem Amtsantritt des Republikaners im Januar gab es keine neuen militĂ€rischen Hilfspakete der USA mehr fĂŒr die Ukraine. Bislang profitierte das angegriffene Land aber noch von Waffenlieferungen, die noch in Bidens Amtszeit angestoßen wurden. SchĂ€tzungen gingen bisher davon aus, dass das ukrainische MilitĂ€r mit den von Biden eingeleiteten Waffenlieferungen noch etwa ein halbes Jahr in der gleichen IntensitĂ€t weiterkĂ€mpfen könne. 

Die Ukraine bekommt zwar auch viel UnterstĂŒtzung von etlichen anderen westlichen LĂ€ndern. Ob diese den Wegfall der gewaltigen Hilfen der Amerikaner aber ausgleichen können, ist höchst fraglich. Besonders bei den Raketen fĂŒr die Flugabwehrsysteme des Typs Patriot sind die US-Lieferungen nicht zu ersetzen. In der Flugabwehr könnten so schnell Schwachstellen entstehen, die das russische MilitĂ€r fĂŒr seine Angriffe mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern ausnutzen kann. FĂŒr das angeschlagene Energiesystem, wichtige RĂŒstungsfabriken oder andere strategisch bedeutsame Ziele der Russen gĂ€be es kaum Schutz.

Trump hatte Selenskyj zuletzt scharf kritisiert, ihn als «Diktator» und Kriegstreiber beschimpft und seine politische LegitimitÀt infrage gestellt - ebenso wie es zuvor der Kreml getan hatte. Stattdessen suchte der US-PrÀsident das GesprÀch mit und die NÀhe zum russischen PrÀsidenten Wladimir Putin, der den Krieg gegen die Ukraine mit seinem Angriffsbefehl im Februar 2022 begonnen hatte.

@ dpa.de