Trauerfeier, Hisbollah-Anführer

Jahrzehntelang führte er die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon an.

23.02.2025 - 12:30:42

Trauerfeier für Hisbollah-Anführer Nasrallah beginnt. Nun wird Hassan Nasrallah zu Grabe getragen. Zu dem Massenereignis strömen Zehntausende.

Die Beerdigungszeremonie für den von Israel getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat begleitet von Zehntausenden seiner Anhänger am Stadtrand von Beirut begonnen. Im größten Stadion des Libanons und in der Umgebung versammelten sich mehr als 50.000 Menschen, wie Reporterinnen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Vor dem Stadion verfolgten große Menschenmengen die Veranstaltung auf Leinwänden.

Zum Auftakt wurde eine Rede des iranischen Religionsführers, Ali Chamenei, verlesen. Nach einem Gebet wurden die geschmückten Särge Nasrallahs sowie des ebenfalls getöteten Funktionärs Haschim Safi al-Din langsam ins Stadion gefahren. Safi al-Din, der als Nachfolger Nasrallahs gehandelt wurde, sollte bei der Zeremonie ebenfalls gedacht werden. 

Beide Särge waren mit den gelben Flaggen der Hisbollah drapiert. Beim Anblick der Särge brach die Menge in Jubel aus. Viele Menschen warfen Tücher und Flaggen auf die Särge, wie auf Bildern im Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar zu sehen war.

Rede von Kassim wird per Video übertragen

«Nasrallah liebte das Volk und das Volk liebte ihn», sagte Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassim in einer per Video übertragenen Rede. «Er ist der Anführer unserer Gedanken und Herzen.»

Über der Gegend flogen dpa-Reporterinnen zufolge mehrere Kampfflugzeuge und Drohnen - mutmaßlich von Israels Armee. Viele Menschen in der Menge forderten dabei den «Tod Israels». 

Neben einer von Irans Religionsführer Chamenei entsandten Delegation wichtiger Geistlicher kamen weitere prominente Iraner zur Trauerfeier: So reisten Außenminister Abbas Araghtschi und Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf an, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Auch Ali Fadawi, stellvertretender Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC), und Iradsch Masdschedi, stellvertretender Koordinator der Kuds-Einheiten der IRGC, waren in Beirut.

Aus dem Irak, wo die Hisbollah in der schiitischen Bevölkerung großen Rückhalt hat, reisten ebenfalls hochrangige Vertreter an. In schiitischen Gegenden der irakischen Hauptstadt Bagdad sollten parallel zur Trauerfeier im Libanon ebenfalls Gedenkzeremonien abgehalten werden.

@ dpa.de