Papst, Leo

Habemus Papam: Nach seiner Wahl in nur vier Wahlgängen geht es für den ersten US-Amerikaner als Pontifex noch einmal zurück in die Sixtinische Kapelle.

09.05.2025 - 03:00:38

Neuer Papst Leo XIV. feiert erste Messe. Und bald wohl auch ans Grab des Vorgängers.

  • Weißer Rauch: Es gibt einen neuen Papst. - Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

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  • Papst Franziskus erhob den US-Amerikaner 2023 zum Kardinal. - Foto: Riccardo De Luca/AP/dpa

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  • Die Mittelloggia des Petersdoms. - Foto: Oliver Weiken/dpa

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  • Auf dem Petersplatz jubelten dem neuen Papst mehr als 100.000 Menschen zu. - Foto: Vatican Media/IPA via ZUMA Press/dpa

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Weißer Rauch: Es gibt einen neuen Papst. - Foto: Andrew Medichini/AP/dpaPapst Franziskus erhob den US-Amerikaner 2023 zum Kardinal. - Foto: Riccardo De Luca/AP/dpaDie Mittelloggia des Petersdoms. - Foto: Oliver Weiken/dpaAuf dem Petersplatz jubelten dem neuen Papst mehr als 100.000 Menschen zu. - Foto: Vatican Media/IPA via ZUMA Press/dpa

Der neue Papst Leo XIV. feiert nach seiner raschen Wahl im Konklave innerhalb von 24 Stunden seine erste große Messe. Dazu kehrt das neue Oberhaupt der katholischen Kirche, der US-Amerikaner Robert Francis Prevost, noch einmal in die Sixtinische Kapelle zurück. 

Dort war der 69-Jährige am Donnerstag im Kreis von mehr als 130 Kardinälen zum Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus bestimmt worden - am zweiten Tag des Konklaves, bereits nach vier Wahlgängen. Für den ersten Papst aus den Vereinigten Staaten gingen Glückwünsche aus aller Welt ein.

Im Unterschied zum Konklave ist bei der Messe nun auch wieder die Öffentlichkeit in der Sixtinischen Kapelle zugelassen. Mit Spannung wird erwartet, wie sich der 14. Papst Leo in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte zeigen wird. Bei seinem ersten Auftritt nach dem Habemus Papam (Wir haben einen Papst) auf dem Balkon des Petersdoms trug er - anders als sein Vorgänger - wie frühere Päpste Schulterumhang und Stola. Mehr als 100.000 Menschen jubelten ihm zu.

Deutscher Kardinal «sehr glücklich» über die Wahl 

Prevost war vor seiner Ernennung zum Kardinal 2023 viele Jahre als Missionar und Bischof in Peru tätig. Er hat auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Zuletzt leitete er im Vatikan die Behörde für alle Bischöfe weltweit. Dadurch ist er international bestens vernetzt - was ihm möglicherweise half, sich gegen andere Kardinäle durchzusetzen, denen zuvor größere Chancen eingeräumt worden waren. Kurz nach 18.00 Uhr stieg aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle am Donnerstagabend weißer Rauch auf.

Der deutsche Kardinal Reinhard Marx zeigte sich im ZDF-«heute journal» am Abend «sehr glücklich» über die Wahl. Leo XIV. sei eine Persönlichkeit, wie sie die katholische Kirche jetzt brauche. Er könne «zuhören, argumentativ sein, verstehen, was meine Probleme sind oder wo wir Fragen haben», sagte der Erzbischof von München und Freising. Vom neuen Papst erhoffe er sich auch Verständnis für die deutsche Kirche. «Da bin ich eigentlich durch seine Art, wie ich ihn kennengelernt habe, sehr, sehr zuversichtlich.» Marx war einer von drei deutschen Kardinälen im Konklave.

Trump spricht von «großer Ehre»

Der US-Amerikaner gilt als Mann der Mitte, der zwischen dem konservativen und dem für Reformen offenen Lager in der Kirche gut vermitteln kann. Zugleich gilt er als jemand, der auch kritische Worte an die Politik nicht scheut. Als einer der Ersten gratulierte ihm US-Präsident Donald Trump, der von einer «großen Ehre» für die Vereinigten Staaten sprach. In deren fast 250-jähriger Geschichte kam von dort noch nie ein Pontifex. Prevost hatte den Kurs der Trump-Regierung mehrfach kritisiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünschte dem neuen Papst «innere Stärke und Glaubenskraft», um eine Antwort auf die sozialen Fragen der Moderne zu finden. Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schrieb an Leo XIV.: «Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung.»

Leo XIV. ist der 267. Pontifex in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte. Mit Spannung wird erwartet, ob er den vorsichtigen Reformkurs des Argentiniers Franziskus fortsetzen wird. Von konservativen Kardinälen gibt es Forderungen, zu einem traditionelleren Kurs zurückzukehren. In Europa verlor die katholische Kirche zuletzt erheblich an Mitgliedern, befördert durch viele Missbrauchsskandale. Auf anderen Kontinenten nimmt die Zahl der Katholiken zu. 

Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Zudem ist er Bischof von Rom, Primas von Italien und Staatsoberhaupt des Vatikans. Große weltliche Macht hat er nicht. Er ist aber für viele Menschen eine moralische Autorität.

Am Sonntag erstes Gebet vor Zehntausenden

Franziskus hatte mehr als zwölf Jahre an der Spitze der Kirche gestanden. Er starb am Ostermontag an den Folgen eines Schlaganfalls im Vatikan. Nun liegt er in der Kirche Santa Maria Maggiore begraben, seiner Lieblingskirche in Rom. Erwartet wird, dass Leo XIV. dort bald seinem Vorgänger noch einmal die Reverenz erweisen wird. 

Ansonsten steht für ihn am Sonntag mit einem Gebet vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz ein öffentlicher Auftritt auf dem Programm. Zur Amtseinführung wird es dann vermutlich nächste Woche eine große Messe geben, zu der zahlreiche Staatsgäste erwartet werden. Die erste Reise könnte ihn noch in diesem Monat in die Türkei führen.

@ dpa.de

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