Es herrscht weiterhin die Sorge, die Dauergefechte zwischen Israel und der Hisbollah könnten zu einem größeren Krieg führen.
16.09.2024 - 09:28:15Galant: Zeit für Vereinbarung mit Hisbollah läuft ab. Der US-Vermittler Amos Hochstein bemüht sich um eine Deeskalation.
Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz schließt sich nach Worten des israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Galant sagte seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin nach Angaben seines Büros mit Blick auf einen möglichen größeren Krieg: «Die Richtung ist klar.»
Der US-Vermittler Amos Hochstein, der sich seit Monaten um eine Deeskalation bemüht, wollte in Israel erneut Gespräche führen. Nach Medienberichten trifft er neben Galant auch den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Dauerbeschuss an der Nordgrenze könne nicht weitergehen, sagte Netanjahu nach Angaben der «Jerusalem Post».
Die Hisbollah habe ihr Schicksal mit dem der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verbunden, sagte Galant bei dem Telefongespräch mit Austin. Die Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr und ist erst nach einer Waffenruhe in dem palästinensischen Küstenstreifen bereit, die Waffen wieder schweigen zu lassen. Israel fordert, dass die Hisbollah sich auch aus dem Grenzgebiet zurückzieht, so wie dies eine UN-Resolution vorsieht.
Seit Beginn der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah sind Zehntausende Menschen in beiden Ländern aus dem Grenzgebiet geflohen. Israel sei einer sicheren Rückkehr seiner Bürger in die Wohnorte im Norden ebenso verpflichtet wie den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg, sagte Galant. Ziel bleibe aber eine Zerstörung der Hamas und Rückführung der Geiseln «mit allen Mitteln».