Die Verbrennung eines Korans in Schweden hat löst der islamischen Welt Empörung aus.
30.06.2023 - 14:27:47Nach Koranverbrennung: Proteste in Bagdad und Teheran. In Irak und Iran gehen Menschen auf die Straße, um gegen die Schändung ihrer heiligen Schrift zu protestieren.
Nach der Verbrennung eines Korans in Schweden haben in der irakischen Hauptstadt und in anderen Teilen des Landes Hunderte Menschen demonstriert. Sie zogen nach dem Freitagsgebet auf die Straße und forderten, den Mann zur Verantwortung zu ziehen, der ein Exemplar der Heiligen Schrift des Islams vor der Stockholmer Moschee angezündet hatte.
Hunderte Anhänger des einflussreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr protestierten im Süden in Basra, wie die Nachrichtenseite Alsumaria News berichtete. Demnach hielten die Demonstranten Koran-Exemplare in die Höhe und verbrannten eine Regenbogenflagge. Diese steht symbolisch für die Gemeinschaft aus Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ).
In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Religionsstudenten vor der schwedischen Botschaft protestiert. Studierende islamischer Seminare versammelten sich vor der diplomatischen Vertretung, wie das Staatsfernsehen berichtete. Auf Plakaten waren Protestslogans wie «Nieder mit den Feindes des Korans» zu sehen. Am Donnerstag hatte Irans Außenministerium den schwedischen Geschäftsträger einbestellt.
Bei einer Demonstration in Stockholm war am Mittwoch ein Koran angezündet worden. Ein Mann steckte ein Exemplar der heiligen Schrift des Islams vor einer Stockholmer Moschee an. Die Polizei hatte den Protest zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Mutwillige Koranschändungen gelten im Islam als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen Strafen.