Der Ökonom und Allianz-Berater Mohamed El-Erian warnt angesichts der Attacken von US-Präsident Donald Trump auf die US-Notenbank Fed vor einem Bedeutungsverlust des Dollars.
24.04.2025 - 15:16:44Allianz-Berater fürchtet Krise für US-Leitwährung
Anleger versuchten zwar, ihr Risiko auf andere Anlageklassen wie Gold zu verteilen - das sei aber nur schwer möglich. Dem Allianz-Experten zufolge sind die Märkte nach den Zollankündigungen von Donald Trump Anfang April nur knapp an einem Finanzcrash vorbeigeschrammt. "Wir waren sehr, sehr nah an globalen Marktstörungen", sagte El-Erian. "Dass die Renditen für US-Staatsanleihen in so einem Tempo steigen und der Dollar gleichzeitig fällt, das hat es nie zuvor gegeben." Die US-Notenbank Federal Reserve habe beinahe an den Märkten eingreifen müssen. Anfang April hatte US-Präsident Trump weitreichende Strafzölle gegen China und andere Staaten angekündigt. Zudem kritisierte Trump öffentlich den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell. Viele Anleger zogen sich daraufhin aus dem Dollar zurück, auch der US-Aktienmarkt geriet unter Druck. Für Deutschland und Europa könne die aktuelle Situation aber auch eine Chance sein, so El-Erian. "Unter Deutschlands Führung könnte Europa seinen Sputnik-Moment erleben." Dazu seien aber nicht nur massive Investitionen in die Infrastruktur notwendig. "Die neue Bundesregierung und andere europäische Staaten müssten auch die Ergebnisse des Draghi-Berichts umsetzen, in dem der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank konkrete Maßnahmen skizziert hat, um den Kontinent wettbewerbsfähiger und produktiver zu machen", sagte El-Erian. Der Ökonom hatte bis 2014 als Chef der Allianz-Tochter Pimco weitreichende Bekanntheit erlangt. Zuvor war er auch für den Internationalen Währungsfonds tätig.