Der Iran hatte einen Angriff gegen Israel gestartet und Drohnen in Richtung des Landes geschickt.
14.04.2024 - 00:55:39EU-Chefdiplomat verurteilt iranischen Angriff auf Israel. Der EU-Chefdiplomat Borrell reagiert auf die Nachricht besorgt. Irak und Libanon ziehen Konsequenzen.
EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat den «inakzeptablen iranischen Angriff gegen Israel» im Namen der Staatengemeinschaft scharf verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine ernste Bedrohung für die regionale Sicherheit», schrieb der EU-Außenbeauftragte in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter).
Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff des Irans. Es müsse alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern, schrieb der belgische Spitzenpolitiker auf X. «Ein weiteres Blutvergießen muss vermieden werden. Wir werden die Situation gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin aufmerksam verfolgen.»
Britischer Premier verurteilt Angriff Irans
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Angriff auf Israel «auf das Schärfste» verurteilt. «Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren», sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. «Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.»
Sunak sagte, Großbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschließlich Jordanien und Irak, einsetzen. «Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergießen sehen», sagte Sunak.
Baerbock: «Ganze Solidarität» mit Israel
Die Bundesregierung hat die iranische Attacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert. «Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste», schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke «sofort einstellen». «Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität», ergänzte Baerbock.
Seibert: Deutsche vor Ort sollen Behördenanweisungen folgen
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, forderte alle Deutschen vor Ort auf, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. «Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen», schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). «Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.»
Ägypten «extrem besorgt» über Angriff gegen Israel
Ägypten hat sich «extrem besorgt» gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer «gefährlichen Eskalation» zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium am Samstagabend mit. Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von «Israels Krieg im Gazastreifen» gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.
Luftraum über Ägypten bleibt wohl vorerst geöffnet
Der Luftraum über Ägypten, das im Nordosten an Israel grenzt, bleibt Kreisen am Flughafen in Kairo zufolge vorerst geöffnet. Das gelte für alle internationalen Flüge sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hieß es am Samstagabend am Flughafen. Nach Schließung der Lufträume der Nachbarländer Jordanien, Libanon und Irak habe der Luftverkehr über dem nordafrikanischen Land zugenommen. Auch Israel schloss seinen Luftraum wegen des iranischen Angriffs auf das Land. Einige Flugzeuge seien außerplanmäßig in Ägypten gelandet oder dort betankt worden.
Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair kündigte unterdessen an, Flüge von und nach Jordanien, Irak und Libanon würden bis auf Weiteres ausgesetzt wegen der Schließung der dortigen Lufträume. Grund der Schließungen seien «regionale Ereignisse».
Irak und Libanon schließen Luftraum wegen Angriff auf Israel
Der Irak und der Libanon haben ihren Luftraum geschlossen. Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war.
Der Iran hatte zuvor einen Angriff gegen Israel und Dutzende Drohnen in Richtung des Landes gestartet. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Der saudische Fernsehsender Al Arabiya berichtete, dass einige der Drohnen, mit denen der Iran Israel angreifen will, vom Irak aus in Richtung des Landes gestartet wurden. Laut iranischem Staatsfernsehen feuerte der Iran zudem Raketen gegen Israel ab.