Sorgen, Papst

Das Kirchenoberhaupt leidet nach einer neuen Diagnose an einer Lungenentzündung.

19.02.2025 - 11:28:54

Sorgen um Papst werden größer – Keine baldige Entlassung. Das Krankheitsbild ist «komplex», wie der Vatikan sagt. Zugleich wird versucht, zu beruhigen.

  • Seit Freitag wird Papst Franziskus in einer Klinik behandelt. (Archivbild) - Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

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  • Vor dem Gemelli-Krankenhaus sind Kerzen für den Papst aufgestellt. - Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa

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Seit Freitag wird Papst Franziskus in einer Klinik behandelt. (Archivbild) - Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpaVor dem Gemelli-Krankenhaus sind Kerzen für den Papst aufgestellt. - Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa

Die Sorgen um Papst Franziskus sind größer geworden. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche muss nach einer jetzt erkannten Lungenentzündung weiterhin absolute Ruhe wahren. Von einer baldigen Entlassung aus dem Gemelli-Krankenhaus, wo Franziskus seit Freitag behandelt wird, ist aktuell keine Rede mehr. Inzwischen kommen Gläubige zu der Klinik im Westen von Rom, um für ihn zu beten. 

Nach der neuen Diagnose der Ärzte über den «Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung» verbrachte der Papst nach Angaben des Vatikans eine ruhige Nacht. Der Begriff bedeutet, dass sowohl der rechte als auch der linke Lungenflügel betroffen sind. Zudem hieß es in einer Mitteilung, das Krankheitsbild bleibe «komplex». Franziskus leidet demnach an einer Infektion durch verschiedene Erreger, was die Behandlung insgesamt erschwert. 

Lungenentzündung in hohem Alter gefährlich

Bei Menschen in hohem Alter gilt eine Lungenentzündung als gefährlich - auch weil das Risiko besteht, dass weitere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Franziskus wird schon seit längerer Zeit mit Cortison und inzwischen auch mit Antibiotika behandelt. In seinem Umfeld wurde am Mittwoch aber betont, dass der 88-Jährige selbstständig atmen könne. Sein Herz halte sich «sehr gut».

Dem Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken hatten schon in früheren Wintern mehrfach die Atemwege zu schaffen gemacht. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass ihm nach einer Operation bereits seit jungen Jahren der obere Teil des rechten Lungenflügels entfernt wurde. 

Nun musste er bereits vor Weihnachten die ersten Termine absagen. Mehrfach brach ihm bei Terminen die Stimme weg. Seinen Wohnsitz im Vatikan, die Casa Santa Marta, verließ er kaum noch. Nach längerem Zögern begab er sich vergangene Woche auf Anraten der Ärzte ins Krankenhaus. 

TV-Kameras vor Krankenhaus

Nach Angaben eines Papst-Sprechers verlief auch die fünfte Nacht im Krankenhaus ruhig. Franziskus, der in einem Sondertrakt im zehnten Stock des Gemelli-Krankenhauses liegt, sei dann aufgestanden und habe gefrühstückt. In seinem Zimmer sitze er in einem Sessel. Die Ärzte haben ihm aber «absolute Ruhe» verordnet. Dazu gehört, dass er mit Ausnahme der engsten Mitarbeiter keine Besuche empfangen darf.

Vor der Klinik haben sich inzwischen auch zahlreiche Kamerateams und Fotografen versammelt. Neue Aufnahmen des Papstes gibt es seit Freitag nicht mehr. In den italienischen Medien ist der Gesundheitszustand des Argentiniers - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - seit Tagen Thema Nummer eins. 

Kardinal: Schicksal liegt in Händen des Herrn

Ursprünglich hatte es geheißen, der Papst könne möglicherweise an diesem Mittwoch zurück in den Vatikan. Nun gibt es keinen Termin. Der italienische Kardinal Angelo Comastri sagte dem Sender Rai zum Befinden des Pontifex: «Franziskus ist sehr gelassen. Sein Ruder liegt in den Händen des Herrn.»

Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Als Nachfolger von Papst Benedikt XVI. ist er seit März 2013 im Amt. Nur Papst Leo XIII. wurde nach den Aufzeichnungen des Vatikans noch älter: Der Italiener starb 1903 mit 93 Jahren. Franziskus' deutscher Vorgänger, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, wurde zwar 95, trat aber schon neun Jahre vor seinem Tod zurück.

@ dpa.de